Travel Security
Author
Maren Keller, Mo., 22. Sep.. 2025
in Cybersecurity

Travel Security

Tipps für mehr Datenschutz auf Geschäftsreisen

Travel Security schützt Ihr Unternehmen auf Reisen. Ob ungesicherte WLANs, Geräteverlust oder neugierige Blicke: unterwegs lauern viele Gefahren.

Mit einfachen, wirksamen Tipps für ein Plus an Datensicherheit sorgen Sie vor. Mit VPN, Zwei-Faktor-Authentifizierung und verschlüsselten Backups minimieren Sie Risiken. Erfahren Sie hier, wie Sie mobile Geräte und vertrauliche Informationen zuverlässig absichern.

Travel Security: Datensicherheit auf Reisen

Geschäftsreisen sind für viele Unternehmen fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Mitarbeiter sind regelmäßig auf Messen, bei Kunden oder an Projektstandorten unterwegs und greifen dabei von außerhalb auf sensible Unternehmensressourcen zu. Das Arbeiten im Zug, im Hotel oder im Café bringt zwar Flexibilität und Effizienz, birgt aber auch erhebliche Sicherheitsrisiken.

Mobile Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones sind die Schlüssel zum Unternehmensnetzwerk. Wer unterwegs E-Mails liest, Dateien bearbeitet oder auf Cloud-Anwendungen zugreift, setzt Unternehmensinformationen einem erhöhten Risiko aus. Werden mobile Geräte kompromittiert, ist nicht nur ein einzelnes Gerät betroffen, sondern potenziell das gesamte Unternehmen.

Wichtig ist, Datensicherheit und Datenschutz voneinander abzugrenzen:

Beide Aspekte greifen ineinander: Wer unterwegs arbeitet, muss einerseits die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Daten gewährleisten, andererseits rechtliche Vorgaben wie die DSGVO beachten. Travel Security ist daher mehr als eine technische Maßnahme. Sie ist ein strategisches Konzept, das Unternehmen hilft, Risiken auf Reisen zu minimieren. Sie umfasst sowohl organisatorische Regeln und technische Schutzmaßnahmen als auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter. Denn erst das Zusammenspiel dieser drei Säulen bietet einen wirksamen Schutz.

Travel Security | Hacker | offenes WLAN. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Mobile Geräte und offene Netzwerke sind ein gefundenes Fressen für Hacker und ein Feind jeglicher IT-Sicherheit. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Cyberrisiken auf Geschäftsreisen

Wer auf Reisen arbeitet, ist mit einer Reihe spezieller Gefahren konfrontiert. Besonders problematisch sind ungesicherte WLAN-Netze in Hotels, Flughäfen oder Konferenzzentren. Hier können Angreifer den Datenverkehr mitlesen, manipulieren oder sogar die gesamte Sitzung übernehmen. Hinzu kommt die wachsende Zahl an Phishing-Angriffen, denn auf Reisen werden verdächtige Links oder gefälschte E-Mails schneller übersehen.

Auch der Verlust oder Diebstahl von Geräten gehört zu den häufigsten Risiken. Ein entwendeter Laptop oder ein vergessenes Smartphone kann für Angreifer den direkten Zugriff auf Unternehmenssysteme bedeuten, insbesondere wenn keine Verschlüsselung oder Fernlöschfunktion eingerichtet ist.

Darüber hinaus lauert die Gefahr des sogenannten Shoulder Surfing: In öffentlichen Verkehrsmitteln oder Flughäfen reicht ein kurzer Blick über die Schulter, um vertrauliche Daten mitzulesen. Schließlich spielen auch staatliche Eingriffe in einigen Ländern eine Rolle. Dort können Grenzbeamte Geräte durchsuchen oder sogar verlangen, dass Verschlüsselungen entfernt werden.
Hinzu kommt ein psychologischer Faktor: Viele Beschäftigte gehen unterwegs unbewusst größere Risiken ein, weil sie die Arbeit „nur kurz“ erledigen wollen – sei es die schnelle E-Mail im Café oder das spontane Login ins Firmennetzwerk. Genau in solchen Momenten entstehen Einfallstore für Angriffe.

Travel Security in 3 Schritten

Geschäftsreisen stellen Unternehmen also vor besondere Herausforderungen, denn Datensicherheit endet nicht an der Bürotür. Um Risiken wirksam zu reduzieren und Travel Security zu reichen, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der alle drei Phasen einer Reise berücksichtigt.

Die Schutzmaßnahmen beginnen bereits bei der Vorbereitung im Büro, setzen sich während der Reise konsequent fort und schließen mit einer sorgfältigen Nachbereitung ab. Nur wenn alle drei Schritte ineinandergreifen, lassen sich sensible Informationen und Unternehmenswerte zuverlässig schützen.

Travel Security | Koffer packen | IT-Geräte. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Gute Vorbereitung schützt vor Risiken unterwegs. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Vor der Reise: Geräte und Daten richtig vorbereiten

Die Grundlage für Travel Security wird im Büro durch eine solide Vorbereitung gelegt. Das bedeutet, dass im Idealfall vor jeder Reise eine klare Vorbereitungsliste vorgibt und festlegt, welche Geräte unbedingt erforderlich sind.

  • Geräteauswahl: Nur unbedingt notwendige Geräte mitnehmen. Je weniger Technik unterwegs ist, desto kleiner ist die Angriffsfläche. Ein schlankes „Reise-Setup“ reduziert Risiken und erleichtert die Kontrolle.
  • Software- und Sicherheitsupdates: Betriebssysteme, Apps und Sicherheitstools müssen auf dem neuesten Stand sein. Viele Angriffe nutzen bekannte Schwachstellen, die eigentlich längst geschlossen sind – allerdings nur, wenn die Updates eingespielt wurden.
  • Verschlüsselung aktivieren: Moderne Betriebssysteme bieten integrierte Festplattenverschlüsselung. Ohne diese Funktion können Angreifer bei einem Diebstahl sofort auf die gespeicherten Daten zugreifen.
  • Backups erstellen: Wichtige Daten sollten verschlüsselt in einer Cloud und/oder auf einem sicheren Server gespeichert werden. So ist gewährleistet, dass Informationen nicht verloren gehen, selbst wenn ein Gerät beschädigt oder gestohlen wird.
  • Spezielle Reise-Accounts nutzen: Ein separates E-Mail-Konto für Hotelbuchungen oder Registrierungen schützt die eigentliche Geschäftsadresse vor Spam und Phishing.
  • Sicherheitsfunktionen aktivieren: Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Konten, Mobile-Device-Management mit Remote-Wipe-Funktion und starke Passwörter sind Pflicht.

Eine gründliche Vorbereitung reduziert das Risiko eines Datenvorfalls erheblich und stellt sicher, dass die Mitarbeiter auch in unsicheren Umgebungen arbeiten können.

Während der Reise: Sicherer Umgang mit Technik und Daten

Unterwegs sind Mitarbeiter immer wieder neuen Bedrohungen und Gefahren ausgesetzt, wenn sie auf Geschäftsreisen arbeiten. Deshalb kommt es vor allem auf die Achtsamkeit des jeweiligen Mitarbeiters an, damit Travel Security nicht nur eine leere Worthülse bleibt. Es ist daher unabdingbar, konkrete Verhaltensregeln einzuhalten:

  • VPN nutzen: Jede Verbindung ins Internet sollte über ein vertrauenswürdiges VPN laufen. Nur so können Sie verhindern, Daten unverschlüsselt zu übertragen.
  • Bluetooth und NFC deaktivieren: Diese Schnittstellen sind praktische, aber riskante Angriffsvektoren. Sie sollten nur bei Bedarf aktiviert werden.
  • USB-Ladestationen meiden: Manipulierte Anschlüsse können Schadsoftware einschleusen oder Daten abgreifen. Eigene Ladegeräte oder Powerbanks sind die sichere Alternative.
  • Blickschutzfolien einsetzen: Im Zug, Flughafen oder Café sind Displays für Fremde leicht einsehbar. Eine Folie verhindert das Mitlesen sensibler Informationen.
  • Geräte nie unbeaufsichtigt lassen: Selbst kurze Abwesenheiten – etwa der Gang ins Bordbistro oder auch nur zur Toilette – reichen aus, um Daten zu kompromittieren.

Zusätzlich sollten Beschäftigte auf ihre Kommunikation achten, die sie unterwegs und außerhalb geschlossener Räume tätigen. Laut geführte Telefonate über vertrauliche Projekte oder Kundennamen im öffentlichen Raum sind ein unterschätztes Risiko. Diskretion und Verschlüsselung sind hier entscheidend.

Travel Security | Bahnfahren mit Laptop. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Blickschutzfolien sichern sensible Daten in der Öffentlichkeit. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Nach der Reise: Sicherheitscheck und Nachbereitung

Mit der Rückkehr endet die Verantwortung nicht. Ein gründlicher Sicherheitscheck stellt sicher, dass während der Reise keine unbemerkten Schäden entstanden sind. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter anhalten, sämtliche Geräte sofort zu überprüfen. Auffälliges Verhalten wie plötzliche Verlangsamungen, unbekannte Apps oder verdächtige Login-Versuche darf nicht ignoriert werden.

  • Passwortänderung: Alle während der Reise genutzten Zugangsdaten sollten erneuert werden, um Missbrauch vorzubeugen.
  • Malware-Scan durchführen: Geräte sind auf Schadsoftware, unerkannte Apps oder veränderte Konfigurationen zu prüfen.
  • Reise-Accounts schließen: Temporäre Konten oder Zugänge müssen gelöscht oder deaktiviert werden.
  • Backup-Abgleich: Gespeicherte Daten sind mit den Backups zu vergleichen. Abweichungen können auf Manipulationen hindeuten.
  • Reporting-Prozess nutzen: Verdächtige Vorkommnisse gehören dokumentiert und an die IT-Abteilung gemeldet. Sie kann dann schnell die Ursachen analysieren und Maßnahmen ableiten.

Darüber hinaus sollten Unternehmen eine Nachbesprechung fest einplanen: Welche Probleme traten auf? Welche Sicherheitslücken wurden sichtbar? So können Prozesse optimiert und künftige Reisen sicherer gestaltet werden. Travel Security endet also nicht mit der Landung, sondern mit einer strukturierten Auswertung.

Darum ist Travel Security wichtig

Die Bedeutung von Travel Security zeigt sich besonders deutlich in praktischen Szenarien. Ein klassisches Beispiel ist die Nutzung eines offenen Hotel-WLANs ohne VPN. Ein Angreifer kann hier problemlos den Datenverkehr abfangen und Zugang zu vertraulichen E-Mails erlangen. Mit einem VPN wäre dieser Angriff wirkungslos geblieben.

Ebenso realistisch ist der Verlust eines Smartphones im Taxi. Enthält das Gerät keine Verschlüsselung und ist keine Fernlöschfunktion eingerichtet, können Dritte sofort auf gespeicherte Kontakte, E-Mails und Zugangsdaten zugreifen. In Unternehmen, die Mobile Device Management einsetzen, lässt sich das Gerät aus der Ferne sperren und alle Daten löschen.

Auch analoge Bedrohungen spielen eine Rolle. In Zügen oder Wartebereichen genügt ein neugieriger Blick oder ein unauffälliges Foto, um vertrauliche Inhalte auszuspähen. Eine einfache Blickschutzfolie hätte diesen Vorfall verhindern können. Diese Beispiele verdeutlichen, dass Prävention, technische Vorkehrungen und ein bewusster Umgang mit IT-Systemen auf Reisen unverzichtbar sind.

Travel Security | Mitarbeiter checkt Geräte nach Rückkehr. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Die Travel Security endet nicht mit der Rückkehr – dann heißt es zunächst: Geräte prüfen und Daten sichern. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Mitarbeiter sensibilisieren

Technische Lösungen sind nur so wirksam, wie sie von den Menschen genutzt und angewendet werden. Deshalb kommt der Sensibilisierung der Mitarbeiter eine zentrale Rolle zu.

  • Regelmäßige Awareness-Trainings: Mitarbeiter lernen, Phishing-Versuche zu erkennen, sichere Passwörter zu nutzen, VPN einzusetzen und Risiken zu vermeiden.
  • Praktische Übungen: Simulierte Angriffe, z. B. fingierte Phishing-Mails, erhöhen die Aufmerksamkeit und verankern Wissen nachhaltig.
  • Richtlinien bereitstellen: Klare, verständliche Anweisungen sorgen dafür, dass sich alle an dieselben Sicherheitsstandards halten, welche Tools verpflichtend genutzt werden und wie im Ernstfall vorzugehen ist.
  • Checklisten für Reisen: Eine kurze Übersicht vor jeder Abreise erleichtert die Vorbereitung und verhindert Nachlässigkeiten.

Auch das Melden von Vorfällen darf nicht kompliziert sein. Ein niedrigschwelliges System, mit dem Mitarbeiter schnell und unkompliziert Auffälligkeiten weitergeben können, trägt entscheidend dazu bei, Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen und einzudämmen. Nur wenn alle im Unternehmen das Thema ernst nehmen, kann Travel Security im Alltag wirklich funktionieren. Oder anders: Ohne Aufklärung bleiben selbst die besten technischen Maßnahmen wirkungslos. Nur wenn Mitarbeiter die Bedeutung von Travel Security verstehen, setzen sie das Gelernte auch konsequent um.

Travel Security im internationalen Kontext

Reisen ins Ausland bringen zusätzliche Herausforderungen. Wer ins Ausland reist, muss sich bewusst sein, dass dort andere rechtliche und technische Rahmenbedingungen gelten.

In China sind beispielsweise viele westliche Online-Dienste blockiert, VPNs teilweise untersagt und Geräte können bei der Einreise kontrolliert werden. In den USA wiederum dürfen Grenzbeamte Smartphones oder Laptops durchsuchen und unter Umständen auch Zugang zu Cloud-Diensten verlangen. Auch in anderen Ländern bestehen Unterschiede, etwa bei der Meinungsfreiheit. Politische Äußerungen in sozialen Medien können rechtliche Konsequenzen haben, wenn sie nicht mit den Gesetzen des Ziellandes übereinstimmen.

Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter deshalb im Vorfeld über die jeweilige Rechtslage informieren und entsprechende Vorgaben machen. Empfehlenswert ist es, sensible Daten vor der Abreise auszulagern oder auf den Geräten zu löschen. Das Auswärtige Amt (Link siehe unten) stellt regelmäßig aktualisierte Hinweise zur Verfügung, die in die Planung einbezogen werden sollten. International Travel Security bedeutet deshalb nicht nur technische Vorkehrungen, sondern auch die Beachtung lokaler Gesetze und kultureller Unterschiede.

Travel Security | Mitarbeiter checkt Warnungne für das betreffende Ausland. . Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sicherheitsrisiken – die gilt es vor der Reise zu prüfen. Bild: ChatGPT (Bild generiert mit KI)

Travel Security als Teil der Firmenstrategie

Travel Security ist weit mehr als ein Randthema der IT, sie ist auch keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Sie betrifft das gesamte Unternehmen, weil Geschäftsreisen ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ein erhebliches Risiko darstellen – von ungesicherten Netzwerken über Geräteverlust bis hin zu Industriespionage. Wer unvorbereitet unterwegs ist, riskiert Datenverluste, wirtschaftliche Schäden und einen Vertrauensverlust bei Kunden.

Eine nachhaltige Strategie kombiniert Technik, Organisation und Aufklärung. Nur wenn Geräte korrekt vorbereitet, klare Regeln definiert und Mitarbeiter regelmäßig geschult werden, lässt sich ein wirksamer Schutz erreichen. Travel Security muss daher fest in den Reiserichtlinien verankert sein und regelmäßig überprüft werden. Geschäftsreisen lassen sich nicht vermeiden – aber mit den richtigen Maßnahmen können sie sicher gestaltet werden.

Sichere Geschäftsreisen erfordern eine professionelle IT-Basis. PC-SPEZIALIST begleitet Unternehmen bei allen Fragen rund um Cybersicherheit und ist auch bei Fragen zum Thema Schulungen der richtige Ansprechpartner. Unsere IT- Experten vor Ort beraten Sie individuell und stellen sicher, dass Ihre IT auch unterwegs zuverlässig geschützt bleibt.

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Quellen: free-now, drv, dr-datenschutz, navan, security-insider, tms-bund, Pexels/Tima Miroshnichenko (Headerbild)

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