Handy-Virus
Author
Maren Keller, Do, 1. Aug. 2024
in Cybersecurity

Handy-Virus

Wie können Sie sich vor einem Virus auf dem Handy schützen?

Erstveröffentlicht am 21.01.2019 von Ilonka Zantop

Auf dem Smartphone kann ein Handy-Virus großen Schaden anrichten. Die Anzahl von Angriffen auf Smartphones steigt stetig und die Maschen und Tricks von Hackern werden immer einfallsreicher und aggressiver.

Deshalb sollten Sie nicht nur Ihren heimischen Computer vor gefährlicher Malware wie Viren, Trojanern, Spyware oder Würmern absichern – sondern auch Ihr Handy.

Gefahr durch Handy-Virus

Schützen Sie Ihr Handy genauso vor Viren und anderer Schadsoftware wie Ihren Computer? Haben Sie ein geeignetes Virenschutzprogramm auf Ihrem Smartphone? Wenn Sie diese Fragen mit „Nein“ beantworten müssen, wird es höchste Zeit, sich um die Sicherheit Ihres Smartphones zu kümmern – ganz gleich, ob es sich um ein privat genutztes oder um ein Firmenhandy handelt.

Bei uns erfahren Sie alles über Sicherheitslücken und Handy-Schadsoftware und erhalten Tipps zu Vorsorgemaßnahmen und passendem Virenschutz. Denn: Malware – dazu zählt auch der Handy-Virus – kann tückisch sein und Ihr Gerät im schlimmsten Fall komplett lahmlegen.

Die letzte Erhebung zum Thema hat Statista im Jahr 2018 durchgeführt: Damals gaben 35 Prozent der befragten Smartphone-Nutzer an, dass ihr privat genutztes Smartphone in den vergangenen zwölf Monaten mit Schadprogrammen infiziert wurde. Und eine neuere Befragung von Nokia zeigt, das Android-Geräte um ein Vielfaches häufiger von Schadsoftware befallen werden als iPhones, nämlich bis zu 47-mal öfter.

Handy-Virus: männliche Hand hält Handy, auf dem Display ein Virus Alert. Bild: stock.adobe.com/MclittleStock (https://stock.adobe.com/de/images/holding-virus-smartphone/115507169?asset_id=115507169)

Ein Virus auf dem Handy hat unterschiedliche Auswirkungen. Bild: stock.adobe.com/MclittleStock

Virus auf Handy

Eine unsichere WLAN-Verbindung, App-Downloads, Bluetooth-Übertragungen, kuriose Links in SMS oder WhatsApp-Nachrichten oder unbekannte E-Mail-Anhänge – das sind die häufigsten Einfallswege für Handy-Malware. Sind Viren auf dem Smartphone, bedeutet das, dass sie das System befallen haben und sich in rasanter Geschwindigkeit verbreiten. Die Folgen? Zahlreiche und nervenaufreibende Störungen wie Pop-up-Fenster behindern Ihre Arbeit am Smartphone.

Bedenklich sind auch Viren, die Ihr Handy zur Wanze machen. So gibt es Viren, die per MMS versendet werden und dem Hacker Zugriff auf Ihr Mikrofon oder Ihre Kamera gewähren. Problematisch dabei ist, dass Hacker nur Ihre Telefonnummer benötigen, um Sie auszuspionieren. Entsprechende Schadsoftware bezeichnet man als Spyware.

Allerdings ist ein Handy-Virus nicht auf eine Aktion von außen abhängig, sondern kann auch eigenständig aktiv werden. Die Malware ist dann so programmiert, dass sie Spam-E-Mails versendet, Dateien verschlüsselt und löscht oder andere Apps ungefragt nachlädt.

Trojaner auf Handy

Die Begriffsbezeichnung „Trojaner“ kommt nicht von ungefähr, denn diese Art von Schadsoftware verhält sich im Großen und Ganzen wie das bekannte Trojanische Pferd der griechischen Sage. Trojaner nisten sich auf Ihrem Smartphone ein und können dort auf Ihre wichtigen und geheimen Daten wie Passwörter oder das Online-Banking-Konto zugreifen. Trojaner verschicken aber oftmals auch selbstständig teure SMS an ausländische Nummern.

Hat sich diese Art von Schadsoftware erst einmal auf Ihrem Handy breitgemacht, kann sie dort weiteren Schädlingen Zugriff verschaffen, was zu schlimmen Manipulationen führen kann. Trojaner gelangen vor allem auf Ihr Handy, wenn Sie verseuchte E-Mail-Anhänge öffnen. Doch Hacker werden immer kreativer und verstecken Trojaner beispielsweise auch in App-Updates, um so Sicherheitskontrollen zu umgehen.

Würmer auf dem Smartphone

Im Sommer 2018 haben Experten den ersten Handywurm „ADB.Miner” für das Android-Betriebssystem entdeckt. Durch eine Sicherheitslücke in der Android Debug Bridge verschaffte sich dieser Wurm alle Rechte auf den befallenen Smartphones. Die Android Debug Bridge ist eine Schnittstelle, über die App-Entwickler ihre Anwendungen testen können. Der Android-Wurm nutzte eine darin – wie man es von Computerwürmern kennt – enthaltene Sicherheitslücke aus, kopierte Nutzerdaten, las sensible Daten aus und lud schädliche Software nach.

Am gefährlichsten wird es jedoch, wenn Hacker mehrere betroffene Geräte zu einem sogenannten Botnetz zusammenschließen. Das Botnetz nutzen die Hacker, um beispielsweise Kreditkarten-Betrug im großen Stil zu begehen. Wichtig ist, dass Sie als Handynutzer überprüfen, ob auf Ihrem Smartphone in den Einstellungen der Menüpunkt „Entwickleroptionen“ deaktiviert ist. So wird das Risiko einer Handywurm-Infektion deutlich verringert.

Erschrockene Seniorin blickt auf Ihr Handy. Bild: stock.adobe.com/Prostock-studio (https://stock.adobe.com/de/images/worried-senior-lady-reading-shocking-news-on-smartphone-at-home/360430095?asset_id=360430095)

Wenn man bemerkt, dass sich eine Schadsoftware auf de Handy eingenistet hat, ist der Schreck meist groß. Bild: stock.adobe.com/Prostock-studio

Mit Handy-Virus infiziert?

Handy-Schadsoftware kann oftmals über eine längere Zeitspanne ungestört ihr Unwesen treiben, da sie nicht leicht zu enttarnen ist. Doch es gibt einige Symptome, die Anzeichen für den Befall durch Viren, Trojanern oder Würmern sein können. Erste Anzeichen für eine Infektion mit einem Handy-Virus auf Ihrem Smartphone sind:

  • Die Arbeitsgeschwindigkeit Ihres Handys ist rapide gesunken.
  • Eine Internetverbindung lässt sich kaum noch herstellen.
  • Ihre Akkukapazität ist plötzlich und ohne erkennbaren Grund deutlich schneller erschöpft.
  • Ihr Handy verschickt selbstständig Nachrichten.
  • Ihr Handy fällt häufig aus und hat plötzlich untypische Störungen.
  • Ihre Handyrechnung ist unerwartet hoch.

Können Sie mindestens eine Aussage mit einem „Ja“ beantworten, sollten Sie am besten sofort Ihren PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe aufsuchen. Unsere IT-Experten vor Ort beraten Firmen und private Endnutzer umfangreich zum Thema Virenschutz und Datensicherung am Handy.

Vor Handy-Virus schützen

Wenn Sie sich vor einem Handy-Virus schützen wollen, können Sie selbst schon viel tun. Neben der Installation eines guten und vor allem aktuellen Antivirenprogramms auf Ihrem Smartphone können Sie als Handynutzer bestimmte Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um Ihr Gerät vor Malware zu schützen. Mit diesen fünf Tipps sichern Sie Ihr Handy vor gefährlicher Schadsoftware:

  1. Halten Sie Betriebssystem und installierte Apps auf dem neuesten Stand; indem Sie Betriebssystemupdates und Sicherheitsupdates installieren. Vermeiden Sie den Kauf von Geräten mit veralteten Betriebssystemen, da sie keine Updates mehr erhalten. Auch Apps müssen aktualisiert werden, wenn Schwachstellen entdeckt und in der Folge geschlossen werden.
  2. Vertrauen Sie nur seriösen App-Anbietern und vermeiden Sie alternative App Stores. Sowohl im Apple App Store als auch im Google Play Store gibt es spezielle Sicherheitsstandards, die eine App erfüllen muss, bevor sie veröffentlicht wird.
  3. Vorsicht vor fremden USB-Geräten und offenen Netzwerkverbindungen – beides birgt die Gefahr, das Daten geklaut, verschlüsselt oder anderweitig missbraucht werden.
  4. Um zu verhindern, dass Sie sich einen Handy-Virus über Abofallen und dubiose Premium-Dienste einfangen, kontaktieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter und lassen Sie eine Drittanbietersperre einrichten. Dies verhindert nicht nur extrem hohe Handyrechnungen, sondern auch, dass Sie in Abofallen tappen.
  5. Achten Sie auf ein sicheres Passwort, damit Hacker gar nicht erst Zugriff auf Ihr Handy bekommen. Damit Sie sich Ihre verschiedenen Passwörter nicht merken müssen, empfehlen wir Ihnen einen Passwortmanager. Er generiert sichere Passwörter und speichert sie in verschlüsselten Datenbanken.

Wenn Sie diese fünf Punkte beherzigen, ist schon viel für die Sicherheit Ihres Handys getan. Nutzen Sie ein Diensthandy, kontaktieren Sie die IT-Abteilung Ihres Betriebs, um eine größtmögliche Sicherheit auf dem Mobilgerät zu erhalten.

Handy-Virus: Handy mit Kette und Vorhängeschloss verriegelt. Bild: stock.adobe.com/calypso77 (https://stock.adobe.com/de/images/close-up-of-smartphone-locked-with-chain-and-padlock-concept-of-mobile-security-and-data-privacy/255774218?asset_id=255774218)

Eine Schadsoftware auf dem Handy kann das Handy und sämtliche Dateien sperren. Bild: stock.adobe.com/calypso77

Android oder iOS – was ist sicherer?

Sicherheitslücken und die Wege, auf denen gefährliche Software auf Ihr Handy gelangt, sind von Betriebssystem zu Betriebssystem unterschiedlich. Android-Handys sind trotz Google-Sicherheitsmechanismus gefährdeter als iOS-Smartphones.

Da Android ein offenes System ist, sind Android-Handys häufiger von Hackerangriffen betroffen. Immer wieder kommt es vor, dass Hacker ihre schädlichen Programme im Google Play Store platzieren. Ein Virenschutz ist daher besonders wichtig. Er scannt neue Apps auf Ihrem Android-Smartphone gründlich und verschafft Ihnen so beim Herunterladen von Apps die nötige Sicherheit.

Auch wenn es weitaus weniger Schadsoftware für iPhones und das Betriebssystem iOS gibt, steigt bei Apple die Zahl von Hackerangriffen und somit die Gefahr, einen iPhone-Virus zu bekommen, stetig an. Im App-Store können Sie sich als Nutzer wegen der hohen Sicherheitsstandards von Apple jedoch ziemlich sicher fühlen:

  • Strenge Kontrollmechanismen: Apple prüft jeden App-Neuzugang auf Herz und Nieren. Zusätzlich können Apps, anders als bei Android, nicht über einen sogenannten Sideload auf anderen Seiten installiert werden, sondern lediglich über den vorgesehenen App-Store.
  • Sicherheitsfunktion „Sandbox“: Apple nutzt bei iOS eine Sicherheitsfunktion namens Sandbox. Sie isoliert die Apps und sorgt dafür, dass eine App nur das tut, was sie soll. So kann eine infizierte App keine Schäden in anderen Bereichen des iPhone anrichten.

Dennoch ist es natürlich möglich, dass Sie sich einen Handy-Virus einfangen, beispielsweise durch den unbedachten Klick auf einen Link in einer E-Mail. Oder aber, wenn Sie Ihr iPhone individueller als vom Hersteller vorgesehen nutzen möchten. Wenn Sie einen sogenannten Jailbreak vornehmen, können Sie zusätzliche Funktionen installieren, öffnen gleichzeitig aber Hackern Tür und Tor, denn nach einem Jailbreak ist Ihr iPhone nicht mehr ausreichend vor Angriffen geschützt.

Gefahr durch die Cloud

Nutzen Sie eine Cloud, kann sich Ihr Smartphone ebenfalls recht einfach mit einem Handy-Virus infizieren. Gefährdet sind sowohl Android- als auch iOS-Geräte.

Gefahr droht hier vor allem durch ungeprüfte Dateien. Grundsätzlich gilt: Laden Sie niemals unbekannte E-Mail-Anhänge herunter und klicken Sie nicht auf Links in E-Mails von unbekannten Absendern. Diese Handlungsweise sollten Sie wirklich verinnerlichen, denn der User gilt nach wie vor als größte Schwachstelle. Firmenchefs sei gesagt: Awareness-Schulungen stärken das Bewusstsein für potenzielle Gefahren.

Brauchen Sie Hilfe bei der Installation eines passenden Antivirenprogramms? Haben Sie Fragen zu Ihrem Smartphone? Befürchten Sie sogar den Befall mit einem Handy-Virus? Dann kommen Sie zu Ihrem PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe und nutzen Sie unseren professionellen Virenschutz für Ihr Android-Smartphone – als privater User oder für betrieblich genutztes Smartphone.  Sie haben Fragen oder benötigen anderweitig Unterstützung? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
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Quellen: curved, Statista, Pexels/Sora Shimazaki (Headerbild)

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