Google-Forms-Umfrage
Author
Maren Keller, Do, 4. Sep. 2025
in Cybersecurity

Google-Forms-Umfrage

Vorsicht: Phishing – wie Betrüger mit gefälschten Formularen tricksen

Haben Sie schon einmal eine Google-Forms-Umfrage per E-Mail erhalten? Dann aufgepasst! Eine Google-Forms-Umfrage wirkt zwar seriös, doch Cyberkriminelle nutzen sie gezielt für Phishing-Angriffe.

Hinter den scheinbar seriösen Formularen verbergen sich immer häufiger gefährliche Maschen. Wie Sie Betrug und davon ausgehende Gefahren erkennen und sich schützen, lesen Sie bei uns.

Was ist eine Google-Forms-Umfrage?

Google Forms ist ein kostenloses Tool, das sich für viele Zwecke eignet: Mit wenigen Klicks lassen sich Umfragen, Anmeldeformulare oder Feedback-Bögen erstellen. Haben Sie selbst vielleicht schon an einer Google-Forms-Umfrage teilgenommen? Für Unternehmen und Selbstständige ist sie praktisch, weil sich Daten unkompliziert sammeln und auswerten lassen – ob im Büro oder unterwegs.

Genau diese einfache Handhabung macht den Dienst so beliebt. Formulare können individuell gestaltet werden, erscheinen mit einer offiziellen Google-URL und wirken dadurch auf den ersten Blick vertrauenswürdig. Was viele nicht wissen: Diese Vorteile nutzen nicht nur seriöse Anwender, sondern auch Cyberkriminelle.

Besonders kritisch daran ist, dass die Formulare durch die SSL-Verschlüsselung von Google technisch sicher wirken und daher von vielen Schutzmechanismen nicht blockiert werden. Spamfilter lassen Links zu Google Forms meist durch, da die Domain als vertrauenswürdig gilt. So entsteht eine gefährliche Grauzone, in der Angreifer relativ ungestört ihre Fallen aufstellen können.

Phishing-Mail mit Link zu einer Google-Forms-Umfrage. Bild: ChatGPT (Bild erstellt mit KI)

Gefälschte E-Mails enthalten oft Links zu Google-Forms-Umfragen, auch auf deutsch. Bild: ChatGPT (Bild erstellt mit KI)

Google Forms für Phishing einsetzen

Betrüger haben die Google-Forms-Umfrage mittlerweile für sich entdeckt: Die Angriffe beginnen meist mit einer E-Mail, die vermeintlich von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt – etwa von einer angeblichen Behörde, einem Unternehmen oder sogar von Bekannten. Der enthaltene Link führt direkt zu einer Google-Forms-Umfrage, die auf den ersten Blick seriös wirkt. Logos, Bilder und professionell wirkende Texte sollen den Anschein erwecken, es handele sich um eine offizielle Anfrage.

Im Formular werden dann sensible Daten abgefragt: Zugangsdaten für Online-Konten, Kreditkarteninformationen oder sogar Kopien von Ausweisen. Teilweise sind auch versteckte Links eingebaut, über die Schadsoftware nachgeladen werden kann. Da das Formular direkt über Googles Infrastruktur läuft, schlagen viele Sicherheitsmechanismen nicht an – ein klarer Vorteil für die Betrüger.

Die Kombination aus vertrauter Absenderadresse und scheinbar legitimer Google-Forms-Umfrage sorgt dafür, dass viele Opfer den Betrug erst erkennen, wenn es bereits zu spät ist.

Google-Forms-Umfrage: Beispiele für Betrug

Cyberkriminelle passen ihre Google-Forms-Umfragen geschickt an aktuelle Trends an. Häufig geben sie sich als Banken, Steuerbehörden oder bekannte Online-Plattformen aus und fordern zur Bestätigung von Kontodaten auf. Beliebt ist auch die Masche mit angeblichen Passwort-Resets: Nutzer sollen ihre Zugangsdaten eintragen, um eine Kontosperrung zu verhindern.

Ein anderes Szenario sind fingierte Gewinnspiele oder Krypto-Geschenke. Hier versprechen Betrüger hohe Geld- oder Kryptowertgewinne, verlangen aber zunächst die Eingabe persönlicher Daten oder sogar eine Vorauszahlung. An Universitäten wie im kalifornischen Stanford oder niedersächsischen Hannover wurden zudem täuschend echte Formulare genutzt, die Studenten zur Eingabe ihrer Login-Daten für das Campusportal verleiteten.

Allen Beispielen ist gemeinsam, dass die Formulare seriös aussehen und von Spamfiltern oft nicht blockiert werden. Dadurch erhöhen sich die Chancen der Angreifer erheblich, an sensible Daten zu gelangen.

Gefälschtes Krypto-Geschenk als Phishing-Falle. Bild: Bild: ChatGPT (Bild erstellt mit KI)

Betrüger locken ihre Opfer gern mit falschen Krypto-Gewinnen in die Falle. Bild: ChatGPT (Bild erstellt mit KI)

Google Forms für Kriminelle attraktiv

Für Angreifer haben die Google-Formular-Umfragen mehrere Vorteile: Das Tool ist kostenlos, leicht zu bedienen und in wenigen Minuten lassen sich täuschend echte Formulare erstellen. Einzige Bedingung: Um ein Google-Formular erstellen zu können, müssen Betrüger ein Gmail-Konto haben. Aber anders als bei selbst gehosteten Phishing-Seiten müssen sie keine eigene Infrastruktur aufbauen, sondern greifen einfach auf die Server eines etablierten Tech-Konzerns zurück.

Hinzu kommt die automatische Verschlüsselung: Der gesamte Datenverkehr läuft über HTTPS und wirkt dadurch vertrauenswürdig. Gleichzeitig gilt die Domain forms.gle in vielen Mailprogrammen als sicher, wodurch Phishing-Mails nicht im Spam-Ordner landen. Für Cyberkriminelle entsteht so eine Art kostenlose Tarnkappe, die es ihnen ermöglicht, ihre Angriffe massenhaft und unauffällig durchzuführen.

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit: Die Formulare lassen sich nach Bedarf sofort löschen oder austauschen. Wird ein betrügerisches Formular gemeldet, kann der Angreifer rasch ein neues aufsetzen und die Masche fortsetzen.

Google-Forms-Umfrage: Betrug erkennen

Auf den ersten Blick sehen gefälschte Formulare oft harmlos aus, doch es gibt Anzeichen, die misstrauisch machen sollten. Ein wichtiges Warnsignal sind unerwartete Anfragen nach vertraulichen Daten wie Passwörtern, Kreditkarteninformationen oder Ausweiskopien. Seriöse Umfragen oder Registrierungen fragen solche Informationen niemals ab.

Auch die Sprache liefert Hinweise: Trotz KI enthalten die Nachrichten häufig ungewöhnliche Formulierungen, Tippfehler oder untypische Anreden. Verdächtig sind zudem Links in E-Mails, die direkt auf eine Google-Forms-Umfrage führen, ohne dass eine nachvollziehbare Verbindung zum Absender besteht. Wer genau hinschaut, erkennt außerdem oft, dass die Logos oder Grafiken unsauber eingebunden wurden.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Formular Dringlichkeit vermittelt – zum Beispiel mit der Androhung einer Kontosperrung. Solche Angstmacherei ist ein typisches Mittel von Phishing-Angriffen.

Google-Forms-Umfrage | Phishing | Hände über der Laptop-Tastatur. Bild: Unsplash/Glenn Carstens-Peters https://unsplash.com/de/fotos/person-die-das-macbook-pro-verwendet-npxXWgQ33ZQ

Ein genauer Blick bevor man leichtsinnig klickt, schützt vor fiesen Fallen. Bild: Unsplash/Glenn Carstens-Peters

Schutz vor Phishing mit Google Forms

Der wirksamste Schutz beginnt mit Wachsamkeit: Öffnen Sie keine Links aus E-Mails, die Sie nicht erwartet haben, und geben Sie vertrauliche Informationen niemals in eine Google-Forms-Umfrage ein. Selbst Google weist in den Formularen ausdrücklich darauf hin, dort keine Passwörter oder Zahlungsdaten einzutragen.

Setzen Sie zusätzlich auf technische Sicherheit: Ein aktuelles Antivirenprogramm und moderne E-Mail-Filter erkennen viele Betrugsversuche automatisch. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter zudem regelmäßig über aktuelle Phishing-Maschen informieren und Schulungen anbieten, um das Bewusstsein zu schärfen.

Hilfreich ist auch ein gesundes Misstrauen gegenüber verlockenden Angeboten. Versprochene Gewinne, Krypto-Guthaben oder angebliche Preisgeschenke sind fast immer Betrug. Im Zweifel gilt: Kontaktieren Sie den vermeintlichen Absender direkt über bekannte Kanäle, anstatt den Angaben im Formular zu vertrauen.

PC-SPEZIALIST: Schutz vor Cyberangriffen

Ob Phishing mittels Google-Forms-Umfrage, gefälschte E-Mails oder andere Social-Engineering-Angriffe – die Gefahren durch raffinierte Betrugskampagnen nehmen stetig zu. Damit Sie im Arbeitsalltag nicht Opfer solcher Maschen werden, unterstützen die IT-Profis von PC-SPEZIALIST kleine Unternehmen und Selbstständige mit maßgeschneiderten Sicherheitslösungen.

Von zuverlässigem Virenschutz über regelmäßige Updates bis hin zu professionellen Sicherheitsschulungen: Mit PC-SPEZIALIST haben Sie einen starken Partner an Ihrer Seite, der Ihre IT zuverlässig absichert. Darüber hinaus prüfen wir Ihre Systeme auf Schwachstellen und entwickeln gemeinsam mit Ihnen ein Konzept, das zu Ihren individuellen Anforderungen passt. So können Sie sich ganz auf Ihr Geschäft konzentrieren, während wir Ihre IT-Sicherheit im Blick behalten. Nehmen Sie gern Kontakt zu Ihren PC-SPEZIALIST in der Nähe und lassen Sie sich persönlich beraten.

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Quellen: t3n, kaspersky, digital-business-magazin, uni-hannover, Pexels/MART PRODUCTION (Headerbild)

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