Phishing-Attacken zielen darauf ab, sensible Daten wie Passwörter oder Finanzinformationen zu stehlen. Welche Möglichkeiten der Phishing-Prävention gibt es?
Phishing-Angriffe nehmen zu und werden immer raffinierter – von gefälschten Nachrichten bis hin zu täuschend echten Deepfake-Audios. Bei uns erfahren Sie, wie Sie Phishing-Muster frühzeitig erkennen und welche Schutzmaßnahmen Ihnen helfen, sicher zu bleiben.
Unser Beitrag über Phishing-Prävention im Überblick:
Phishing-Prävention: Angriffe erkennen
Phishing-Attacken treten oft über E-Mail, Direktnachrichten oder Werbung auf und wirken auf den ersten Blick leider oftmals harmlos. Dabei sind die Zeiten, dass die kriminellen Angreifer fehlerhaftes Deutsch schreiben oder Logos nur schlecht kopieren, längst vorbei. Moderne Phishing-E-Mails wirken auf den ersten Blick oftmals seriös.
Auf ungewollte Anhänge und Links sollten Nutzer allerdings nicht reagieren, sondern lieber telefonisch beim Absender nachfragen, ob er den Link versendet hat. Ein Beispiel: Erhalten Sie eine E-Mail von einer Bank, die eine dringende Verifizierung der Kontodaten verlangt, ist dies ein häufiges Phishing-Merkmal. Unser Tipp: Tipp: Öffnen Sie die Bankwebsite manuell im Browser und prüfen Sie, ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Lassen Sie sich nicht von Dringlichkeitstaktiken verunsichern.
Viele Phishing-Nachrichten sind unpersönlich gehalten und beginnen oft nur mit „Sehr geehrter Kunde“ statt mit einem Namen. Auf Webseiten fehlt bei Phishing-Seiten das „Schloss“-Symbol in der Browser-URL-Leiste. Auf sozialen Medien ist das Verifizierungszeichen oftmals nicht enthalten.

Sich vor Phishing zu schützen, heißt, sensible Daten zu schützen. Bild: stock.adobe.com/ronniechua
Phishing-Prävention: aktuelle Gefahren
Wir fassen die aktuell bekannten Phishing-Gefahren zusammen und geben Ihnen außerdem wertvolle Tipps, wie Sie sich effektiv schützen können, also Phishing-Prävention betreiben können. Wichtig dabei: Die Kriminellen werden immer gewiefter. Sie denken sich ständig neue Angriffstaktiken aus, Phishing-E-Mails wirken zunehmend echter. Und das alles, damit sie ihr Ziel erreichen, sensible Daten zu kapern.
Relativ neu ist beispielsweise, dass KI für Cyberkriminalität genutzt wird oder über eine gefälschte ChatGPT-Webseite Phishing-Attacken laufen. Ein Ende der kriminellen Aktivitäten ist definitiv nicht in Sicht, ganz im Gegenteil, wie der aktuelle Lagebericht des BSI zeigt. Demnach vergrößern sich die Angriffsflächen durch die fortschreitende Digitalisierung und die Zahl der täglich gemeldeten Schwachstellen stieg im Vergleich zum Vorjahr an. Auch hochvolumige DDoS-Angriffe nahmen im ersten Halbjahr 2024 massiv zu, wobei sich die Angriffe vermehrt gegen kleinere Unternehmen und Kommunen richten, da die oft unzureichend geschützt sind.
Deshalb gilt grundsätzlich: Bleiben Sie wachsam, informieren Sie sich über aktuelle Phishing-Maschen, investieren Sie in Ihre IT-Sicherheit und die Schulung Ihrer Mitarbeiter, um sie regelmäßig und dauerhaft zu sensibilisieren. Und seien Sie misstrauisch!
Social-Media-Phishing: Gefahr in Direktnachrichten
Beim Social-Media-Phishing tarnen sich Hacker als vertrauenswürdige Kontakte. Beispiel: Sie erhalten eine Nachricht von einem Freund mit einem Link und der Nachricht: „Schau dir das mal an, du wirst es nicht glauben!“
Tipp: Klicken Sie den Link nicht an, sondern fragen Sie die Person direkt über eine andere Plattform oder telefonisch, ob die Nachricht von ihr stammt. Schützen Sie sich, indem Sie auch auf sozialen Netzwerken niemals persönliche Informationen wie Passwörter oder Kontodetails teilen.

Auf Facebook bekommen Unternehmen immer wieder Nachrichten im Messenger, dass die Unternehmensseite nicht den Richtlinie entspricht und deshalb gesperrt wird. Dabei handelt es sich aber um Fake! Bild: Screenshot PC-SPEZIALIST
Gefälschte Kundensupport-Anfragen erkennen
Gefälschte Support-Anfragen sind eine weit verbreitete Masche. Beispiel: Ein angeblicher „Kundendienst“ sendet eine Nachricht auf Social Media mit einem Link, um ein „Sicherheitsproblem“ zu beheben oder eine Account-Sperrung anzukündigen. Achten Sie darauf, dass Kundensupport-Accounts verifiziert sind – in der Regel mit einem blauen Haken neben dem Namen. Ebenso beliebt: Telefonbetrug, der auf sensible Daten abzielt.
Tipps zur Abwehr: Gehen Sie nie auf unerwartete Nachrichten ein, auch wenn der Account professionell aussieht. Kontaktieren Sie stattdessen den Kundensupport direkt über die offizielle Website des Unternehmens.
Gefährliche Fake-Werbung: Anzeigen als Phishing-Falle
Hacker nutzen oft irreführende Werbung, um Nutzer auf gefälschte Seiten zu locken. Beispiel: Eine Anzeige bietet „hochwertige Designerware zum halben Preis“ an. Ein Klick führt zu einer Webseite, die nach Ihrer Kreditkartennummer fragt.
Tipp: Vermeiden Sie es, auf Online-Anzeigen zu klicken, die Angebote zu gut, um wahr zu sein, versprechen. Besuchen Sie stattdessen die offizielle Seite des Unternehmens und überprüfen Sie, ob das Angebot dort auch existiert.

Der Diebstahl von Authentifizierungscodes ist bei Angreifern beliebt. Bild: Pexels/Greta Hoffmann
Phishing mit Authentifizierungscodes
Eine typische Phishing-Taktik ist das Versenden von Links, die zur „Bestätigung“ eines Authentifizierungscodes auffordern. Beispiel: Sie erhalten eine SMS mit dem Text „Ihr Konto wurde blockiert. Klicken Sie hier zur Bestätigung.“ Authentifizierungscodes kommen in der Regel nur auf Anfrage.
Tipp: Geben Sie niemals unaufgefordert erhaltene Codes ein. Kontaktieren Sie den offiziellen Support, wenn Sie Zweifel haben.
Phishing-Prävention: Falsche Jobangebote erkennen
Hacker nutzen soziale Netzwerke, um Jobsuchende in die Falle zu locken. Beispiel: Ein scheinbar seriöses Unternehmen bietet eine Stelle an und fordert persönliche Dokumente oder gar Vorauszahlungen oder die Arbeitsagentur schreibt von einer offenen Stelle.
Tipps zur Phishing-Prävention: Seriöse Arbeitgeber verlangen keine sensiblen Daten oder Zahlungen im Vorfeld. Überprüfen Sie, ob die Stellenanzeige auf der offiziellen Website des Unternehmens zu finden ist und achten Sie auf unrealistisch hohe Gehälter.
Deepfake-Phishing: KI-basiertes Täuschungsmanöver
Wie bereits erwähnt, nutzen Cyberkriminelle auch Künstliche Intelligenz (KI), um sensible Daten zu ergaunern. Hacker verwenden dafür Deepfakes, um ihre Opfer zu täuschen, oft als nahestehende Person. Beispiel: Eine Nachricht oder ein Anruf von „einem Familienmitglied“, das um finanzielle Unterstützung bittet.
Tipp: Bitten Sie im Zweifel um einen Rückruf und prüfen Sie alternative Kontaktwege, bevor Sie reagieren. Bei Audio- und Videonachrichten von vermeintlich bekannten Personen ist gesunde Skepsis gefragt.

Zunehmen nutzen Kriminelle KI, um die Angriffe noch besser und somit schwerer erkennbar zu machen. Bild: stock.adobe.com/Yingyaipumi
Maßnahmen zur Phishing-Prävention
An allen Beispielen zeigt sich, dass gesunder Menschenverstand hilft, um nicht auf Phishing hereinzufallen. Zugegebene, die Tricks werden fieser, wie beispielsweise der Angriff über Google Sheets, das Erkennen somit schwerer. Deshalb haben wir hier nochmal einige Tipps, um Phishing-Angriffe abzuwehren:
- Öffnen Sie niemals verdächtigen Links oder Anhänge insbesondere in Nachrichten von unbekannten Absendern – mittlerweile ist aber auch bei bekannten Absendern Vorsicht und ein genauer Blick geboten.
- Öffnen Sie Browserfenster manuell und geben Sie Webseitenadressen stets selbst ein, anstatt auf Links zu klicken.
- Erhöhen Sie die Passwortsicherheit, indem Sie eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Symbolen nutzen und einen Passwortmanager einsetzen.
- Aktivieren Sie die Multi-Faktor-Authentifizierung, wo immer es geht. Die zweite Sicherheitsstufe, beispielsweise SMS-Codes oder Authenticator-Apps, bringen ein Plus an Sicherheit.
- Halten Sie Software und Betriebssysteme aktuell, denn regelmäßige Updates schließen Sicherheitslücken und schützen vor Malware, die Phishing-Hacker ausnutzen.
Cyberangriffe stellen nicht nur für Unternehmen eine wachsende Gefahr dar, aber die Auswirkungen wiegen deutlich schwerer. PC-SPEZIALIST bietet Ihnen umfassende Schutzlösungen, darunter Sicherheitschecks, Firewall-Installationen und die Konfiguration von Backup– und Antivirus-Lösungen. Kontaktieren Sie noch heute Ihren PC-SPEZIALIST in der Nähe, um Ihre sensiblen Firmendaten professionell und zuverlässig zu schützen.
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Quellen: it-business, BSI, ChatGPT/DALL-E (Headerbild)
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