Cyberkriminelle nutzen Künstliche Intelligenz (KI), um besonders raffinierte Phishing-Mails zu erstellen. Mit der Methode DeepPhish setzen sie auf täuschend echte Nachrichten, die sich kaum von echten Gmail-Mails unterscheiden.
Was genau hinter der neuen Bedrohung steckt und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie bei uns.
Unser Beitrag über Vorlage im Überblick:
Phishing: alte Taktik, neues Niveau
Neu sind Phishing-Angriffe nicht. Im Gegenteil: Hier im Blog haben wir bereits mehrfach über die verschiedenen Methoden berichtet, mit denen Cyberkriminelle per Phishing auf Opferfang gehen. Kein Wunder – schließlich gehört diese Angriffstechnik zu den beliebtesten Methoden von Hackern. Warum? Weil sie vergleichsweise einfach umzusetzen ist und oft mit wenig technischem Aufwand auskommt, dabei aber enorm effektiv sein kann.
Das Hauptziel von Phishing ist es, Opfer durch täuschend echte Nachrichten zu manipulieren. Sie sollen vertrauliche Informationen preisgeben oder auf schädliche Links klicken. Besonders häufig geht es dabei um den Zugriff auf Online-Banking-Konten, E-Mail-Postfächer oder interne Unternehmensnetzwerke. Erbeutete Daten werden entweder direkt missbraucht oder auf dem Schwarzmarkt verkauft. In vielen Fällen nutzen Kriminelle Phishing auch, um Malware oder Ransomware auf den Geräten der Opfer zu installieren – mit potenziell schweren finanziellen Schäden oder Datenverlust als Folge.
Mit KI-gestützten Phishing-Attacken erreicht diese Betrugsmasche jedoch ein völlig neues Niveau. Angreifer setzen hierbei auf Künstliche Intelligenz, um Phishing-Mails zu einer bisher unerreichten Qualität zu verhelfen. Das Problem: Selbst erfahrene Nutzer tun sich schwer, solche Angriffe zu erkennen. Mit diesem Beitrag helfen wir Ihnen, die potenziellen Gefahren zu verstehen und sich besser zu schützen!

2,5 Milliarden Gmail-Nutzer sind durch aktuelle KI-Phishing-Attacken bedroht. Bild: Pexels/freemockups.org
Was ist neu an den KI-Phishing-Attacken?
Während herkömmliche Phishing-Mails oft durch unpersönliche Formulierungen oder offensichtliche Fehler auffallen, setzen Cyberkriminelle bei KI-gestützten Angriffen auf Täuschung durch Perfektion. Diese neue Methode von KI-Phishing-Attacken wird auch als DeepPhish bezeichnet. Dieser Begriff setzt sich aus „Deep Learning“ – einer Methode des maschinellen Lernens – und „Phishing“ zusammen.
DeepPhish nutzt maschinelles Lernen, um personalisierte E-Mails zu generieren, die sich nahtlos in bestehende Kommunikationsverläufe einfügen. Die Angreifer greifen dabei auf öffentlich zugängliche Daten aus sozialen Netzwerken, Foren und älteren Datenlecks zurück, um maßgeschneiderte Nachrichten zu erstellen. Diese sehen dann nicht nur seriös aus, sondern ahmen auch den Schreibstil des vermeintlichen Absenders nach und sind dementsprechend hochgradig glaubwürdig.
Ebenfalls problematisch: DeepPhish ist dynamisch und lernfähig. Die KI passt sich kontinuierlich an neue Sicherheitsmaßnahmen an und verbessert sich mit jeder Interaktion. Während klassische Phishing-Mails oft in großen Mengen mit identischen Inhalten verschickt werden, kann DeepPhish individuell auf den Empfänger zugeschnittene Nachrichten erstellen – mit realistischen Betreffzeilen, vertrautem Schreibstil und glaubwürdigen Absenderadressen. Dadurch wird die Erkennung solcher Angriffe erheblich erschwert und das Risiko für Unternehmen und Privatpersonen steigt.
So läuft ein DeepPhish-Angriff ab
KI-Phishing-Angriffe wie DeepPhish sind nicht nur besonders überzeugend, sondern auch hochautomatisiert. Cyberkriminelle setzen auf intelligente Algorithmen, um E-Mails so zu gestalten, dass sie gezielt auf den Empfänger zugeschnitten sind. Damit dies gelingt, läuft der Angriff in mehreren Schritten ab:
- Datenbeschaffung: Die KI analysiert öffentliche Informationen aus sozialen Netzwerken, Foren und früheren Datenlecks. Je mehr persönliche Details verfügbar sind, desto authentischer kann die Phishing-Mail gestaltet werden. Besonders gefährlich ist, dass selbst scheinbar harmlose Daten – wie Name, Arbeitgeber oder letzte Online-Käufe – genutzt werden, um eine vertrauenswürdige Nachricht zu erstellen.
- Erstellung der E-Mail: Basierend auf den gesammelten Informationen generiert die KI eine täuschend echte E-Mail. Sie enthält eine glaubwürdige Betreffzeile, eine personalisierte Anrede und einen Inhalt, der perfekt auf das Profil des Empfängers abgestimmt ist. Anders als klassische Phishing-Mails sind diese Nachrichten frei von typischen Fehlern und kaum von echten E-Mails zu unterscheiden.
- E-Mail-Spoofing: Damit die Nachricht noch glaubwürdiger wirkt, wird die Absenderadresse manipuliert. So scheint es, als käme die E-Mail von einem bekannten Kontakt, einem Vorgesetzten oder einer seriösen Organisation. Viele Nutzer verlassen sich auf den Absendernamen und prüfen nicht die tatsächliche E-Mail-Adresse, wodurch sie leichter auf die Täuschung hereinfallen.
- Schadsoftware oder gefälschte Login-Seiten: Das eigentliche Ziel der Phishing-Mail ist es, den Empfänger zur Preisgabe sensibler Daten oder einer unbedachten Handlung zu verleiten. Dies geschieht meist durch einen eingebetteten Link zu einer gefälschten Website oder durch einen infizierten Anhang. Ein Klick reicht aus, um Anmeldedaten preiszugeben oder Schadsoftware zu installieren, die unbemerkt im Hintergrund agiert.
Durch diese präzise abgestimmten Schritte werden mit Hilfe von KI erstellte Phishing-Mails immer gefährlicher und schwerer zu erkennen. Wie erwähnt, ist es besonders problematisch, dass DeepPhish kontinuierlich dazulernt und sich immer weiter optimiert. Stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen sich und ihre Mitarbeiter davor schützen?
DeepPhish-Mail: Das sind die Warnsignale
Da DeepPhish-Mails speziell auf den Empfänger zugeschnitten sind, lassen sie sich nur schwer als Betrug identifizieren. Dennoch gibt es einige Warnsignale, die auf einen Phishing-Versuch hinweisen können:
- Unerwartete Nachrichten von Bekannten: E-Mails von Kontakten, mit denen seit langer Zeit kein Austausch stattfand, sollten misstrauisch machen. Besonders verdächtig sind Nachrichten, die untypische Anfragen enthalten oder deren Inhalt nicht zum bisherigen Kommunikationsverlauf passt.
- Auffällige Links: Bei enthaltenen Links sollten Sie vor dem Klicken grundsätzlich mit der Maus darüber fahren, um die tatsächliche URL einzusehen. Weicht die Adresse vom bekannten Anbieter ab oder enthält sie ungewöhnliche Zeichen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Betrugsversuch.
- Ungewöhnliche Anfragen: Banken, Behörden oder Unternehmen fordern sensible Daten niemals per E-Mail an. Wer nach Passwörtern, Kreditkarteninformationen oder anderen persönlichen Angaben fragt, verfolgt mit hoher Wahrscheinlichkeit betrügerische Absichten.
- Dringlichkeit: Formulierungen wie „Sofortiges Handeln erforderlich“ oder „Ihr Konto wird gesperrt“ setzen Nutzer gezielt unter Druck. Die Betrüger versuchen, Panik zu erzeugen, damit der Empfänger unüberlegt handelt.
Auch wenn DeepPhish-Mails täuschend echt wirken, sollten Empfänger jede unerwartete Nachricht hinterfragen. Besonders verdächtige E-Mails lassen sich durch eine direkte Nachfrage beim vermeintlichen Absender oder eine Internetrecherche überprüfen. Im Zweifel gilt: Nicht auf Links klicken, keine Anhänge öffnen und keine sensiblen Daten weitergeben. Wer aufmerksam bleibt, kann das Risiko minimieren!

Ein wichtiger Tipp: Schauen Sie E-Mails nicht nur flüchtig durch, sondern prüfen Sie ganz genau! Bild: Pexels/Alena Darmel
Schützen Sie sich vor KI-Phishing-Attacken!
Da DeepPhish-Mails immer raffinierter werden, ist ein mehrstufiger Schutz besonders essenziell – sowohl für Privatpersonen, ganz besonders aber für Unternehmen. Er sollte gleichermaßen aus einer technischen Absicherung und einer gesunden Skepsis gegenüber verdächtigen Nachrichten bestehen. Wer die folgenden Maßnahmen konsequent umsetzt, kann das Risiko erheblich verringern:
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung!
Neben dem Passwort ist ein zweiter Sicherheitsfaktor erforderlich, zum Beispiel eine SMS oder eine App-Bestätigung. Dadurch bleibt das Konto selbst dann geschützt, wenn Zugangsdaten in falsche Hände geraten. - Prüfen Sie jede E-Mail mit Bedacht!
Besondere Vorsicht ist bei unerwarteten Nachrichten mit Links oder Anhängen geboten. Jede E-Mail sollte gründlich überprüft werden, bevor darauf reagiert wird. Mögliche Warnsignale? Siehe oben! - Verifizieren Sie den Absender!
Bei verdächtigen E-Mails sollte der vermeintliche Absender über einen alternativen Kommunikationsweg kontaktiert werden. Eine direkte Nachfrage bei Kollegen, Geschäftspartnern oder der Bank kann schnell Klarheit schaffen. - Halten Sie Ihre Software aktuell!
Betriebssysteme, Browser und Sicherheitssoftware sollten regelmäßig aktualisiert werden. Viele Cyberangriffe nutzen Sicherheitslücken, die durch Updates geschlossen werden können. Vor allem Sicherheitslösungen sollten immer up-to-date sein, da sie auf die neuesten Bedrohungsszenarien abgestimmt ist. - Setzen Sie einen Passwort-Manager ein!
Sichere, einzigartige Passwörter für jeden Dienst erschweren den Zugang für Angreifer. Ein Passwort-Manager hilft dabei, den Überblick zu behalten und starke Kombinationen zu erstellen. - Schulen Sie Ihre Mitarbeiter!
Sensibilisierung ist eine der effektivsten Abwehrmaßnahmen gegen Phishing-Angriffe. Regelmäßige Schulungen helfen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und richtig darauf zu reagieren.
Da Cyberkriminelle ihre Methoden stetig weiterentwickeln, sollten Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüft und angepasst werden. Besonders wichtig ist es, auf verdächtige Aktivitäten zu achten und bei Unsicherheiten keine überstürzten Entscheidungen zu treffen. Fakt ist: Wer informiert bleibt und Vorsichtsmaßnahmen ernst nimmt, reduziert das Risiko erheblich.
PC-SPEZIALIST wehrt KI-Angriffe ab
Phishing-Attacken entwickeln sich ständig weiter – und mit Künstlicher Intelligenz erreichen sie jetzt ein ganz neues Bedrohungsniveau. Kleine Unternehmen und Selbstständige stehen vor der Herausforderung, ihre IT-Sicherheit an diese veränderte Bedrohungslage anzupassen. Klassische Schutzmaßnahmen reichen oft nicht mehr aus, um KI-gestützte Angriffe wie DeepPhish zuverlässig abzuwehren. Hier setzt PC-SPEZIALIST an und bietet professionelle Lösungen, um Ihre Systeme und Daten bestmöglich zu schützen.
Mit Managed Security Services, E-Mail-Sicherheitslösungen und gezielten Mitarbeiterschulungen helfen wir Ihnen, Cyberangriffe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Der PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe unterstützt Sie bei der Einrichtung moderner Sicherheitsmechanismen – darunter Zwei-Faktor-Authentifizierung, Firewall-Management und proaktive Bedrohungserkennung. So bleibt Ihr Unternehmen auch gegen die neuesten KI-gestützten Angriffe bestmöglich gewappnet. Lassen Sie sich von PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe beraten und sorgen Sie für einen umfassenden Schutz Ihrer IT-Infrastruktur!
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Quellen: PC-Tablet, PC-WELT, CHIP, Pexels/MART PRODUCTION (Headerbild)
Ein sehr wichtiger Beitrag zu den neuen Gefahren durch KI-gestützte Phishing-Attacken! Gerade in Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen ist es entscheidend, nicht nur die IT-Sicherheit zu stärken, sondern auch auf zuverlässige Hardware zu setzen.