Microsoft Authenticator-App
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Maren Keller, Do, 17. Jul. 2025
in Netzwerk/Arbeitsplatz

Microsoft Authenticator-App

Microsoft stellt Passwort-Support im Authenticator ein

Achtung! Microsoft stellt schrittweise den Passwort-Support in der Microsoft Authenticator-App ein!

Ab dem 1. August 2025 sind Passwörter und Zahlungsdaten nicht mehr über die App zugänglich. Betroffen sind Millionen Nutzer – und es bleibt nur wenig Zeit zum Handeln. Alle Infos und Empfehlungen, was Sie nun unbedingt tun sollten, erfahren Sie hier.

Microsoft Authenticator-App ohne Passwort-Support

Microsoft entfernt schrittweise die Passwortverwaltung aus seiner Authenticator-App. Ab dem 1. August 2025 wird der Zugriff auf gespeicherte Zugangsdaten dann vollständig deaktiviert. Bereits seit Juni lassen sich keine neuen Passwörter oder Zahlungsinformationen mehr hinzufügen. Die Autofill-Funktion selbst wird ab Juli abgeschaltet – gespeicherte Daten sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr automatisch in Apps oder Webseiten verfügbar.

Die Entscheidung betrifft vor allem Nutzer, die die App bislang als zentrale Lösung zur Passwortverwaltung genutzt haben – etwa zur Anmeldung in geschäftlichen Anwendungen oder Onlinediensten. Sie verlieren nicht nur eine bequeme Funktion, sondern müssen sich jetzt aktiv um eine Nachfolgeoption kümmern.

Ein Export gespeicherter Daten ist möglich, sollte jedoch rechtzeitig erfolgen. Andernfalls droht Datenverlust: Nach dem 1. August werden alle nicht synchronisierten Zugangsdaten aus der App gelöscht – unwiderruflich. Wer weiterhin auf den Authenticator angewiesen ist, etwa für Zwei-Faktor-Authentifizierungen oder Passkeys, muss die App dennoch installiert lassen.

Microsoft Authenticator-App | Passwortmanager | Passkeys. Bild: ChatGPT ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Ab August werden nicht synchronisierte Zugangsdaten aus Microsofts Authenticator-App gelöscht. Ein schnelles Handeln ist zwingend nötig. Bild: ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Microsoft Authenticator-App: Zeitplan im Überblick

Der Rückzug aus der Passwortverwaltung in der Microsoft Authenticator-App erfolgt gestaffelt. Microsoft setzt auf ein dreistufiges Vorgehen, das bereits seit Juni 2025 in Kraft ist:

  • Seit Juni 2025: Die App erlaubt keine neuen Einträge für Passwörter oder Zahlungsdaten mehr. Auch ein Import externer Datensätze ist nicht mehr möglich.
  • Seit Juli 2025: Die automatische Ausfüllfunktion wird abgeschaltet. Gespeicherte Zugangsdaten lassen sich dann nicht mehr bequem in Apps und Webseiten einfügen.
  • Ab August 2025: Der Zugriff auf alle noch vorhandenen Passwörter und Zahlungsdaten entfällt vollständig. Nicht exportierte oder gesicherte Informationen werden gelöscht.

Diese Maßnahmen betreffen Millionen von Nutzern weltweit. Unternehmen, die in der Vergangenheit auf die einfache Kombination aus Authenticator und Autofill gesetzt haben, sollten dringend aktiv werden. Nur mit rechtzeitiger Migration lässt sich der Verlust kritischer Daten verhindern.

Passwörter künftig nur noch im Microsoft-Konto

Mit dem Ende der Passwortfunktion in der Authenticator-App verlagert Microsoft die Verwaltung sensibler Daten vollständig ins persönliche Microsoft-Konto. Zugangsdaten, die bislang in der App gespeichert waren, werden – sofern zuvor synchronisiert – automatisch in das zentrale Konto überführt. Dort lassen sie sich weiterhin nutzen, allerdings nur in Verbindung mit Microsoft-Diensten.

Zentraler Zugangspunkt für diese Daten ist der Microsoft Edge-Browser. Über ihn können Nutzer ihre Passwörter aufrufen, bearbeiten und per Autofill in Websites einfügen. Voraussetzung dafür ist, dass Edge als Standardanbieter für das automatische Ausfüllen von Formularen eingerichtet ist. Andernfalls bleibt der Zugriff auf synchronisierte Passwörter eingeschränkt oder entfällt ganz.

Eine Alternative über das Microsoft-Konto ohne Edge-Integration existiert derzeit nicht. Unternehmen, die auf browserübergreifende Lösungen oder systemunabhängige Verwaltung setzen, müssen daher prüfen, ob diese neue Abhängigkeit in ihr Sicherheitskonzept passt.

Microsoft Authenticator-App | Passwortmanager | Passkeys. Bild: ChatGPT ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Wer als Unternehmen nicht von Microsoft abhängig sein möchte oder browserübergreifend arbeitet, muss sich eine Alternative zur Authenticator-App überlegen. Bild: ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Edge-Browser wird zur zentralen Schaltstelle

Die Abhängigkeit vom Microsoft Edge-Browser ist kein Zufall. Mit der Umstellung auf das Microsoft-Konto als Passwortspeicher zwingt Microsoft faktisch zur Nutzung seines hauseigenen Browsers. Nur über Edge sind gespeicherte Passwörter weiterhin komfortabel per Autofill-Funktion nutzbar – andere Browser wie Chrome oder Firefox bleiben außen vor.

Damit verknüpft Microsoft den Passwortzugriff mit seinem eigenen Ökosystem. Wer Edge nicht standardmäßig einsetzt oder unternehmensweit alternative Browserlösungen bevorzugt, wird durch die Änderung eingeschränkt. Auch eine Synchronisation mit anderen Systemen ist nicht vorgesehen. Zwar lassen sich Passwörter exportieren, ein automatischer Abgleich zwischen verschiedenen Plattformen findet jedoch nicht statt.

Insbesondere in heterogenen IT-Umgebungen mit gemischten Endgeräten und mehreren Betriebssystemen kann das zu erheblichen Einschränkungen führen. Unternehmen, die auf systemübergreifende Funktionalität angewiesen sind, sollten frühzeitig Alternativen evaluieren.

Was bleibt: Passkeys in der Microsoft Authenticator-App

Während Passwörter und Autofill-Funktion verschwinden, bleiben sogenannte Passkeys weiterhin Teil der Microsoft Authenticator-App. Passkeys sind eine moderne Authentifizierungsmethode, bei der keine klassischen Passwörter mehr benötigt werden. Stattdessen erfolgt die Anmeldung über biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

Im Unterschied zu Passwörtern werden Passkeys lokal auf dem Gerät gespeichert und nicht an zentralen Servern vorgehalten. Das macht sie weniger anfällig für Phishing oder Datenlecks. Wer bereits auf Passkeys setzt, kann die Authenticator-App auch weiterhin verwenden – sie wird dafür zwingend benötigt.

Wichtig: Wird die App gelöscht oder deaktiviert, funktionieren auch gespeicherte Passkeys nicht mehr. Unternehmen, die diese Methode in ihren Anmeldeprozessen etabliert haben, müssen deshalb sicherstellen, dass die App dauerhaft einsatzbereit bleibt.

Microsoft Authenticator-App | Passwortmanager | Passkeys. Bild: Bild: ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Passkeys sind eine passwortfreie Authentifizierung und können eine Alternative zur Authentificator-App sein. Bild: Bild: ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Alternative Passwort-Manager als Ausweg

Für alle, die den Microsoft-Authenticator bislang zur Verwaltung ihrer Passwörter genutzt haben, stellt sich jetzt die Frage nach einer geeigneten Alternative. Denn nicht jedes Unternehmen möchte sich auf den Edge-Browser und das Microsoft-Konto beschränken – insbesondere dann nicht, wenn geräte- oder browserübergreifend gearbeitet wird.

Zu den etablierten Lösungen zählen unter anderem der Apple-iCloud-Schlüsselbund, der Google Password Manager sowie spezialisierte Anwendungen wie Bitwarden, 1Password oder KeePass. Viele dieser Dienste bieten Importfunktionen an, mit denen sich Passwörter aus dem Authenticator exportieren und nahtlos übertragen lassen. Wer auf eine neue Lösung umsteigen möchte, sollte dabei auf folgende Aspekte achten:

  • Plattformunabhängigkeit: Der Zugriff sollte sowohl mobil als auch am Desktop möglich sein.
  • Sicherheitsfunktionen: Zwei-Faktor-Authentifizierung, verschlüsselte Speicherung und regelmäßige Sicherheitsprüfungen sind essenziell.
  • Verwaltungsmöglichkeiten: Besonders im Unternehmenskontext sind Funktionen wie rollenbasierte Zugriffe, zentrale Verwaltung und Protokollierung entscheidend.

Ein früher Wechsel verhindert nicht nur Datenverlust, sondern sichert auch den reibungslosen Zugriff auf wichtige Dienste im Arbeitsalltag.

Microsofts Strategie: passwortlose Zukunft

Die Abschaltung der Passwortfunktion in der Microsoft Authenticator-App ist kein Einzelfall, sondern Teil einer langfristigen Strategie. Microsoft verfolgt das Ziel, Passwörter vollständig durch moderne, sicherere Verfahren zu ersetzen. Passkeys stehen dabei im Mittelpunkt – sie gelten als weniger anfällig für Phishing, Brute-Force-Angriffe und Datenlecks.

Neu erstellte Microsoft-Konten erhalten bereits standardmäßig den Hinweis, auf passwortfreie Anmeldung umzustellen. Dabei kommen biometrische Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung zum Einsatz – unterstützt durch Hardware-Standards wie FIDO2. Diese Technologien ermöglichen eine Authentifizierung ohne das Speichern oder Übermitteln klassischer Passwörter.

Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Angriffsfläche, höhere Benutzerfreundlichkeit und geringerer Verwaltungsaufwand. Doch der Übergang ist komplex – insbesondere für kleinere Unternehmen, die ihre IT-Prozesse nicht vollständig auf passwortfreie Systeme umgestellt haben. Für sie gilt es, Risiken und Aufwand sorgfältig gegeneinander abzuwägen und geeignete Maßnahmen zu planen.

Microsoft Authenticator-App | Passwortmanager | Passkeys. Bild: ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Für Unternehmen, die neue Passwortmanager implementieren möchten, bietet PC-SPEZIALIST den passenden IT-Service. Bild: ChatGPT (Bild mit KI erstellt)

Was Unternehmen jetzt tun sollten

Die bevorstehenden Änderungen in der Microsoft Authenticator App betreffen nicht nur einzelne Nutzer, sondern auch viele kleine und mittelständische Unternehmen, die Passwörter bisher zentral über die App verwaltet haben. Ohne Vorbereitung kann der Verlust dieser Daten zu erheblichen Problemen im täglichen Betrieb führen – etwa beim Zugriff auf Cloud-Dienste, Verwaltungskonten oder Zahlungssysteme. Unternehmen sollten daher jetzt konkrete Maßnahmen einleiten:

  • Daten sichern, indem Sie gespeicherte Passwörter und Zahlungsinformationen exportieren.
  • Alternativen prüfen, indem Sie sich fragen, welcher Passwortmanager die individuellen Anforderungen im Unternehmen erfüllt. Kriterien sind etwa Plattformkompatibilität, zentrale Verwaltung und Integrationsmöglichkeiten.
  • Nutzer informieren, indem Sie Mitarbeiter über die Änderungen, Risiken und neuen Prozesse aufklären – möglichst mit klaren Anleitungen und Fristen.
  • Langfristige Umstellung planen und perspektivisch auf Passkeys und andere moderne Authentifizierungsverfahren setzen, um die Sicherheit zu erhöhen und Verwaltungsaufwand zu reduzieren.

Wer bereits jetzt aktiv wird, vermeidet Datenverlust, Produktivitätsausfälle und Sicherheitsrisiken. Da der Wechsel von vertrauten Tools wie der Microsoft Authenticator App auf neue Lösungen nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch anspruchsvoll ist, unterstützt PC-SPEZIALIST Sie dabei – von der Auswahl und Installation eines geeigneten Passwortmanagers bis zur Einrichtung moderner Authentifizierungslösungen wie Passkeys.

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Quellen: it-daily, t3n, Pexels/Marc Mueller (Headerbild)

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