Business Continuity Management
Author
Maren Keller, Do, 27. Mrz. 2025
in Cybersecurity

Business Continuity Management

BCM-Systeme erhöhen die Resilienz von Unternehmen

Business Continuity Management verfolgt als strategische Säule der IT-Sicherheit das Ziel, die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens zu erhöhen und in Krisen handlungsfähig zu bleiben.

BMC-Systeme sorgen dafür, auf Krisensituationen gut vorbereitet zu sein und die Handlungsfähigkeit in Notlagen zu erhalten – mit dem Ziel, wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Alle Infos hier.

Business Continuity Management

Sie fragen sich, was Business Continuity Management (BCM) genau ist und wo man es anwendet? BCM bezeichnet einen strategischen Ansatz zur Sicherstellung der kontinuierlichen Geschäftsfähigkeit eines Unternehmens, selbst in Krisensituationen.

Es umfasst alle Maßnahmen, Prozesse und Pläne, die sicherstellen, dass ein Unternehmen auch bei unvorhergesehenen Störungen weiterhin operieren kann. Dabei werden nicht nur technische Aspekte berücksichtigt, sondern auch organisatorische und strategische Faktoren einbezogen.

Ziel ist es, Risiken proaktiv zu identifizieren, kritische Geschäftsprozesse zu schützen und Wiederherstellungsstrategien zu entwickeln, um den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. BCM findet in nahezu allen Branchen Anwendung, insbesondere in Unternehmen, die auf kontinuierliche Verfügbarkeit angewiesen sind.

Business Continuity Management | BCM | Resilienz. Bild: Pexels/fauxels

Business Continuity Management ist in diversen Bereichen anwendbar und sorgt dafür, dass Unternehmen auch in Krisen weiterarbeiten können. Bild: Pexels/fauxels

Beispiele für die Anwendung von BCM

Da BCM ist nahezu allen Bereichen Anwendung, auch in kritischen Infrastrukturen, finden kann, nennen wir nur drei stellvertretende Beispiele:

  1. In der IT- und Telekommunikationsbranche sorgt Business Continuity Management dafür, dass IT-Infrastrukturen, Netzwerke und Cloud-Dienste auch im Krisenfall reibungslos funktionieren.
  2. In der Finanzbranche ist BCM essenziell, um Transaktionssicherheit zu gewährleisten und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
  3. Im Gesundheitswesen spielt BCM eine zentrale Rolle, da medizinische Einrichtungen sicherstellen müssen, dass lebenswichtige Systeme und Dienstleistungen jederzeit verfügbar sind.

Weitere Anwendungsbereiche finden sich in der Logistik, im Energiesektor und in der produzierenden Industrie, wo Produktionsausfälle und Lieferkettenunterbrechungen erhebliche wirtschaftliche Folgen haben können.

Resilienz erhöhen durch Business Continuity Management

Betriebsunterbrechungen haben oft schwerwiegende Folgen, die sich auf unterschiedliche Unternehmensbereiche auswirken. Finanzielle Einbußen, Produktionsausfälle und langfristiger Vertrauensverlust bei Kunden und Partnern sind einige der gravierenden Konsequenzen. Unternehmen müssen sich daher auf verschiedenste Bedrohungen vorbereiten, um ihre Resilienz, also ihre Widerstandsfähigkeit, zu erhöhen.

Dabei geht es um weit mehr als nur um die IT-Sicherheit und die Cyber Resilience. Denn laut AXA Future Risks Report 2023 (Link siehe unten) sind neben Cybersicherheitsrisiken vor allem der Klimawandel, die geopolitische Instabilität und die Energieknappheit zentrale Herausforderungen, die in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Auch das Weltwirtschaftsforum bewertet extreme Wetterereignisse und Cyberangriffe als die größten Risiken für Unternehmen, da sie materielle Schäden verursachen und den Geschäftsbetrieb nachhaltig beeinträchtigen können.

Business Continuity Management | BCM | Resilienz. Bild: Pexels/Christina Morillo

Die IT-Sicherheit ist ein entscheidender Faktor beim BCM, aber nicht allein von Bedeutung. Bild: Pexels/Christina Morillo

BCM: Mehr als nur IT-Sicherheit

Die aktuellen Risiken zeigen die wichtige Rolle von IT und IT-Sicherheit für die Resilienz von Unternehmen. Während Ansätze wie das Disaster Recovery primär auf technische Notfallmaßnahmen abzielen, geht ein Business Continuity Management System jedoch weit darüber hinaus.

Denn: Unternehmen müssen sich nicht nur vor Cyberangriffen schützen, sondern auch gegen physische Bedrohungen wie Naturkatastrophen oder Lieferengpässe wappnen. IT-Verantwortliche sollten nicht nur die kritischen Systeme ihres Unternehmens identifizieren, sondern auch sicherstellen, dass diese in Krisensituationen funktionsfähig bleiben.

Darüber hinaus ist es essenziell, dass IT-Abteilungen eng mit anderen Fachbereichen zusammenarbeiten, um Risiken ganzheitlich zu bewerten und Handlungsstrategien zu entwickeln. Die Einhaltung von Compliance-Vorgaben und die Bereitstellung sicherer Kommunikationskanäle spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie technische Maßnahmen.

BCMS in der IT-Sicherheit implementieren

Ein Business Continuity Management System beginnt mit einer umfassenden Analyse der Unternehmensrisiken, einer sogenannten Business-Impact-Analyse (BIA). Diese Analyse bildet die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen, da sie potenzielle Schwachstellen identifiziert und die Auswirkungen verschiedener Störungsszenarien bewertet.

Im Gegensatz zur Infrastrukturanalyse werden dabei aber nicht nur IT- und Sicherheitsressourcen betrachtet, sondern auch unternehmenskritische Prozesse aus anderen Bereichen wie Logistik, Personalwesen und Produktion in die Analyse einbezogen. Dennoch spielen IT-Sicherheitsverantwortliche eine zentrale Rolle, da sie aufzeigen, welche Risiken Cybersicherheitsvorfälle für den Geschäftsbetrieb haben können und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Auf die Analyse folgt die Entwicklung konkreter Notfallpläne und Wiederherstellungsstrategien. Diese umfassen sowohl technische Aspekte wie die Sicherstellung regelmäßiger Backups als auch organisatorische Maßnahmen, die die betroffenen Mitarbeiter im Krisenfall schnell handlungsfähig machen. Eine gut durchdachte Krisenkommunikation ist ebenfalls essenziell, da klare Kommunikationswege helfen, Verwirrung und Verzögerungen in Notsituationen zu vermeiden.

Business Continuity Management | BCM | Resilienz. Bild: Pexels/Mikhail Nilov

Sorgen Sie vor und sichern Sie nicht nur Ihre IT vor Hackern ab, sondern stärken Sie die Gesamtresilienz Ihres Unternehmens. Bild: Pexels/Mikhail Nilov 

Zertifizierungen als Nachweis für belastbares Business Continuity Management

Die Einführung eines Business-Continuity-Management-Systems kann durch eine Zertifizierung nach ISO 22301 validiert werden. Das bedeutet, es wird geprüft, ob alle definierten Prozesse und Maßnahmen im Ernstfall tatsächlich funktionieren.

Dabei stellt die internationale Norm sicher, dass die festgelegten Prozesse und Maßnahmen den aktuellen Best Practices entsprechen und von externen Prüfern überprüft werden. Eine solche Zertifizierung unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der ein Unternehmen seine Resilienz gegenüber Krisensituationen erhöht. Gleichzeitig kann sie sich positiv auf die Reputation und die Wettbewerbsfähigkeit auswirken.

Unternehmen, die nach ISO 22301 zertifiziert sind, haben nicht nur nachweislich belastbare Strukturen geschaffen, sondern profitieren auch von einer schnelleren Wiederherstellung ihrer Geschäftsprozesse nach unerwarteten Vorfällen.

IT-Sicherheit als Basis für langfristige Resilienz

Ein funktionierendes Business Continuity Management ermöglicht es IT-Sicherheitsverantwortlichen, ihre Rolle im Unternehmen strategisch auszubauen. Anstatt sich rein auf technische Sicherheitsmaßnahmen zu konzentrieren, können sie dazu beitragen, dass Sicherheitsstrategien unternehmensweit verankert werden und die gesamte Organisation widerstandsfähiger gegen Störungen wird.

Die Integration von IT-Sicherheit in das unternehmensweite Resilienzkonzept sorgt dafür, dass alle relevanten Fachbereiche zusammenarbeiten. So können Bedrohungen frühzeitig erkannt und angemessen darauf reagiert werden. Langfristig profitieren Unternehmen davon, dass sie nicht nur auf akute Krisen vorbereitet sind, sondern auch eine stabile Grundlage für nachhaltiges Wachstum schaffen.

Ein durchdachtes Business-Continuity-Management-System ist entscheidend für die Stabilität und Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens. PC-SPEZIALIST bietet individuelle Lösungen für IT-Sicherheit, Backup-Strategien und die Entwicklung effektiver Notfallpläne. Kontaktieren Sie jetzt Ihren PC-SPEZIALIST vor Ort und lassen Sie sich zu IT-Sicherheit und Business Continuity beraten!
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Quellen: security-insider, axa future risk report, Pexels/Markus Winkler (Headerbild)

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