Bereits seit einigen Jahren prägt der Begriff „Edge-Computing“ die IT-Welt. Mittlerweile wird er als unverzichtbare Schlüsseltechnologie gehandelt. Und das ist durchaus berechtigt, denn das Internet of Things (IoT) mit all seinen Schwerpunkten kommt nicht um Edge-Computing herum.
Was sich hinter Edge-Computing verbirgt, erfahren Sie bei uns.
Unser Beitrag über Edge-Computing im Überblick:
Was ist Edge-Computing?
In der heutigen, digital vernetzten Arbeitswelt spielt schnelle Datenverarbeitung eine zentrale Rolle. Unternehmen setzen zunehmend auf Cloud-Technologien, um Flexibilität und Skalierbarkeit zu gewährleisten. Doch mit der wachsenden Anzahl vernetzter Geräte und Echtzeitanwendungen stößt dieses Modell an seine Grenzen. Hier kommt Edge-Computing ins Spiel. Doch was genau ist das?
Vorab sollten wir den Begriff „Edge“ übersetzen. Edge bedeutet auf Deutsch „Rand“ und bezieht sich in der Informationstechnik auf den äußeren Bereich eines Netzwerks – also auf die Endgeräte, die mit dem Netz verbunden sind. Edge-Computing ist eine verteilte IT-Architektur, bei der Daten dezentral verarbeitet werden. Anstatt die Informationen an zentrale Rechenzentren oder die Cloud zu senden, erfolgt die Verarbeitung der Daten direkt an der Quelle – beispielsweise auf IoT-Geräten oder lokalen Edge-Servern.
Diese Nähe zur Datenquelle ermöglicht eine schnellere Prüfung und Reaktion, da die Informationen dort verarbeitet, gespeichert und analysiert werden, wo sie entstehen. So lassen sich Verzögerungen minimieren und Prozesse in Echtzeit optimieren.

Edge-Computing ist die dezentrale Datenverarbeitung am Netzwerkrand. Bild: Pexels/Valdemaras D.
Vorteile von dezentraler Datenverarbeitung
Cloud-Computing bietet viele Vorteile, kommt jedoch bei Echtzeitanwendungen und datenintensiven Szenarien an das Limit. Dort setzt Edge-Computing an. Durch die dezentrale Datenverarbeitung ergeben sich entscheidende Vorteile für Unternehmen und Organisationen:
- Schnellere Reaktionszeiten und geringere Latenz: Durch die lokale Verarbeitung der Daten am Netzwerkrand können Systeme schneller agieren, was besonders für Echtzeitanwendungen essenziell ist. Dies ermöglicht optimierte Transaktionen und eine verbesserte Funktionalität.
- Effizienteres Netzwerkmanagement: Der Bandbreitenbedarf sowie die Kosten für den Transfer und die Speicherung großer Datenmengen werden reduziert.
- Erhöhte Zuverlässigkeit: Da Netzwerke nur eine begrenzte Datenmenge gleichzeitig übertragen können, verbessert Edge-Computing die Stabilität, insbesondere in Regionen mit schwacher Internetverbindung.
- Verbesserte Sicherheit: Eine korrekt implementierte Edge-Computing-Architektur kann die Datensicherheit erhöhen, indem weniger sensible Informationen über öffentliche Netzwerke übertragen werden.
Edge-Computing ergänzt oft das Cloud-Computing, indem es die unmittelbare dezentrale Datenverarbeitung vor Ort ermöglicht, während die Cloud für umfangreichere Analysen und die Langzeitspeicherung genutzt wird.

Edge-Computing findet bei autonomen Fahrzeugen Anwendung. Bild: Pexels/Kindel Media
Anwendungsfälle von Edge-Computing
IoT-Geräte und Edge-Computing verändern schnell die Art und Weise, wie Branchen auf der ganzen Welt mit Daten arbeiten. Die dezentrale Datenverarbeitung findet in vielen Bereichen Anwendung und optimiert zahlreiche Prozesse:
- Autonome Fahrzeuge: Fahrzeuge verarbeiten Sensordaten in Echtzeit vor Ort, um korrekt auf Verkehrssignale, Straßenbedingungen, Hindernisse etc. zu reagieren.
- Intelligente Städte (Smart Cities): Verkehrssensoren und Überwachungssysteme analysieren Daten lokal, um den Verkehrsfluss zu optimieren und die öffentliche Sicherheit zu erhöhen.
- Industrie 4.0: Produktionsmaschinen überwachen und analysieren Betriebsdaten direkt, um Wartungsbedarfe vorherzusagen und Ausfallzeiten zu minimieren.
- Landwirtschaft: Wetterfeste IoT-Sensoren und Drohnen können Landwirten dabei helfen, die Temperatur und Leistung ihrer Geräte zu überwachen, Boden-, Licht- und andere Umweltdaten zu analysieren, die Menge an Wasser und Nährstoffen für die Pflanzen zu optimieren und die Erntezeit effizienter zu gestalten.
- Gesundheitswesen: Medizinische Geräte für zu Hause wie Herzmonitore können Patientendaten sammeln und relevante Informationen an den Arzt senden. Krankenhäuser können ihre Patienten besser versorgen, indem sie IoT-Technologie einsetzen, um die Vitalparameter der Patienten zu verfolgen.
Edge-Computing kann vielfältig eingesetzt werden und bietet einen echten Mehrwert für unterschiedliche Branchen, die auf Echtzeitdaten und optimierte Netzwerkressourcen angewiesen sind. Damit die Implementierung erfolgreich ist, braucht es jedoch eine durchdachte IT-Strategie und die passende IT-Infrastruktur. Die IT-Experten von PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe unterstützen Sie dabei, Lösungen für Ihre individuellen Anforderungen zu planen und umzusetzen.
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Quellen: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, IBM, Microsoft, Prior1, Intel, Pexels/chivozol (Headerbild)
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