Beliebte Passwörter 2024
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Maren Keller, Fr, 27. Dez. 2024
in Cybersecurity

Beliebte Passwörter 2024

Deutsche lieben unsichere Passwörter – privat und im Beruf

Jahr für Jahr erforschen renommierte Institute die beliebtesten Passwörter des auslaufenden Jahres und stellen dabei die Frage, wie sicher die verwendeten Passwörter sind. Die Passwörter 2024 sind wie auch schon in den Jahren zuvor, mehr als unsicher. 

Welche das sind, warum starke Passwörter wichtig sind und was starke Passwörter ausmacht, erfahren Sie bei uns

Problem: unsichere Passwörter

Egal, ob jemand ein Passwort privat nutzt, für seine Firmen-Logins oder in öffentlichen Einrichtungen: Passwörter bleiben trotz aller Warnungen eine unsichere Angelegenheit.

Die Identeco GmbH & Co. KG analysiert seit vielen Jahren Datenleaks mit Logindaten von Privatpersonen und Unternehmen. Dabei stehen der Datenschutz im Sinne der DSGVO und die Verantwortung für die Accountsicherheit von Plattformanbietern und Unternehmen im Vordergrund. Die erschreckende Erkenntnis auch die Passwörter 2024 sind unsicher. Wir fassen die Analyse zusammen und teilen dabei zunächst nach den genannten Bereichen (privat/beruflich/öffentliche Einrichtung).

Das Fazit ist erschreckend: Egal, in welchem Bereich Passwörter vergeben werden, sie sind oftmals unsicher, bestehen aus Zahlenfolgen oder werden durch lokale Einflüsse oder Dienste geprägt. Für kriminelle Hacker sind Angriffe im Zweifelsfall ein Kinderspiel. Und die Zeiten, in denen nur große Firmen angegriffen wurden, sind definitiv vorbei. Identitätsdiebstahl ist für die Angreifer immer ein lohnendes Geschäft.

Passwörter 2024 | Analyse | IT-Sicherheit. Bild: stock.adobe.com/TStudious

Ob privat oder geschäftlich – an die Passwortsicherheit sollten Sie stets denken. Bild: stock.adobe.com/TStudious

Passwörter 2024 – im privaten Bereich

Privatanwender verwenden weiterhin oft unsichere Passwörter. Einfache Zahlenfolgen wie „123456789“ oder Begriffe wie „password“ stehen nach wie vor an der Spitze – und das seit vielen Jahren schon wie unsere Beiträge über Passwörter 2023 und Passwörter 2016 zeigen.

Fußball und lokale Einflüsse wie „Berlin“ oder „schalke04“ prägen nach wie vor viele privat genutzte Passwörter. Besonders auffällig ist die Verwendung von Passwörtern basierend auf Dienstnamen, wie „Netflix123“. Aber auch Buchstabenfolgen wie qwerty/qwertz sind nach wie vor beliebt – und werden dementsprechend oft gehackt.

Trotz der wachsenden Sensibilisierung greifen viele Nutzer zu einfachen, leicht zu merkenden Kombinationen, was Brute-Force-Angriffe erleichtert. Grund dafür ist, dass sich die Vorgaben der Plattformen zur Passwortsicherheit häufig lediglich auf eine Minimallänge des Passworts beziehen. Diese Maßnahme hat jedoch wenig Auswirkung auf die tatsächliche Komplexität eines Passworts.

Passwortkultur in DAX-Unternehmen

Auch in großen Unternehmen zeigen sich Schwächen. Und ähnlich wie im privaten Bereich werden auch in Unternehmen vielfach triviale Passwörter genutzt – und missbraucht. Neben einfachen Passwörtern wie „123456”, „password“ und „Password1“ ist die Verwendung von Leetspeak (z. B. „p@55W0rt“) verbreitet, was aber keine echte Sicherheitsverbesserung darstellt.

Auffällig in diesem Kontext ist wie im vergangenen Jahr, dass Variationen des Namens der Organisation mit deutlichem Abstand am meisten als Passwort Verwendung finden. Ein weiteres Problem ist die Wiederverwendung von Passwörtern, etwa auf Plattformen wie LinkedIn. Dies erhöht das Risiko von Datenlecks und Angriffen auf Unternehmensinfrastrukturen.

Unternehmen müssen dringend mehr Fokus auf Sensibilisierung und Schulung legen, denn offensichtlich machen es sich die Mitarbeiter besonders leicht – und vonseiten der IT-Verantwortlichen gibt es augenscheinlich keine Vorgaben.

Passwörter 2024 in öffentlichen Einrichtungen

Im öffentlichen Dienst fällt die Passwortwahl komplexer aus, da Passwortrichtlinien oft strenger sind. Aber offenbar nicht streng genug, denn ganz einfache Passwörter wie reine Zahlenreihen  finden sich ebenfalls unter den Top 10. Zudem hat die Studie der geleakten Passwörter ergeben, dass viele Passwörter Variationen des Organisationsnamens darstellen.

Der Mangel an IT-Ressourcen und Schulungen führt auch hier zu Sicherheitslücken, wie die häufige Mehrfachverwendung von Passwörtern zeigt. Speziell angepasste Passwörter wie „34454#Meise!09“ und „34454Meise!09“, die sich nur durch ein einziges Zeichen unterschieden, verdeutlichen, dass Nutzer versuchen, Richtlinien zu umgehen und leicht zu merkende Passwörter präferieren. Das allerdings bietet Angreifern eine große Angriffsfläche.

 

Top 10 der meist gehackten Passwörter 2024
privat verwendetberuflich genutztin öffentlichen Einrichtungen
1.123456[Name der Firma]
– in Variationen
[Name der Organisation]
– in Variationen
2.password[linkedin]
– in Variationen
12345678
3.1234512345612cas34
4.12345678passwordAphrodite
5.abc12312345678Klinge
6.123456789liverpoolPaulchen
7.123456712345sommer
8.qwertz/qwerty1111130408
9.iloveyouPassword1123456
10.password1softwaremagazine1234567

Passwörter 2024 – Tipps

Passwortsicherheit ist und bleibt auch im kommenden Jahr ein wichtiges Thema, das niemand unterschätzen sollte. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie Ihre Accounts schützen:

  • Anlassbezogener Passwortwechsel: Wechseln Sie Ihre Passwörter nach einem Sicherheitsvorfall. Die schnelle Änderung der Zugangsdaten verhindert, dass Angreifer Zugriff auf kompromittierte Accounts erhalten.
  • Vermeidung von Passwort-Wiederverwendung: Verwenden Sie für jeden Dienst individuelle und komplexe Passwörter, damit ein potenzieller Sicherheitsvorfall auf einen einzigen Account beschränkt bleibt.
  • Nutzung eines Passwortmanagers: Passwortmanager erleichtern die Erstellung und Verwaltung sicherer Passwörter. Sie generieren automatisch komplexe Kombinationen und speichern diese sicher.
  • Bewusste Passwortkomplexität: Wenn Sie keinen Passwortmanager nutzen, sollten Ihre verwendeten Passwörter lang und komplex sein. Integrieren Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Die MFA (auch 2FA) erhöht die Sicherheit, indem sie zusätzliche Authentifizierungsfaktoren wie biometrische Merkmale oder temporäre PINs einsetzt. Viele Dienste bieten diese Funktion bereits an.

Wenn Sie in Ihrer Firma Unterstützung beim Einrichten einer umfassenden IT-Sicherheit benötigen, wenden Sie sich gern an PC-SPEZIALIST. Unsere Experten vor Ort sind Ihre ersten Ansprechpartner und beraten Sie gern umfassend zu diesem wichtigen Thema.

Passwörter 2024 | Analyse | IT-Sicherheit. Bild: Bild: stock.adobe.com/S...

Datenklau verhindert Sie, indem Sie starke Passwörter verwenden. Bild: stock.adobe.com/S…

Starkes Passwort = guter Schutz

Wenn es Ihnen zu mühsam ist, sich ein starkes, sicheres Passwort zu merken, sollten Sie über die Verwendung eines Passwortmanagers unbedingt nachdenken. Denn: Ein starkes Passwort schützt Ihre persönlichen und geschäftlichen Daten vor verschiedenen Cyberangriffen und minimiert das Risiko, Opfer eines Sicherheitsvorfalls zu werden. Je stärker Ihr Passwort ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Opfer von Passwortangriffen werden.

Cyberkriminelle nutzen oft schwache Passwörter oder Techniken wie Phishing, um Zugriff auf Konten zu erlangen. Nach der Übernahme ändern sie die Zugangsdaten, sodass der rechtmäßige Besitzer keinen Zugriff mehr hat. Zudem gefährden schwache Passwörter sensible Daten wie Bankkonten, Einkaufsprofile, Identitätsinformationen und sensible Firmendaten. Der Einsatz starker Passwörter schützt vor Identitätsdiebstahl und finanziellem Verlust.

Was zeichnet ein starkes Passwort aus?

Ein starkes Passwort im Jahr 2024 hat folgende Merkmale:

  • Länge: Mindestens 16 Zeichen
  • Komplexität: Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
  • Einzigartigkeit: Vermeidung von Wiederverwendung oder leicht erratbaren Informationen wie Namen oder Geburtsdaten

Beispiel: Ein starkes Passwort wie „J!kT7p_9$wRaG2024“ erfüllt alle Kriterien und bietet erheblichen Schutz. Wie Sie ein starkes Passwort erstellen, erfahren Sie in unserem Beitrag über die Passwortsicherheit.

Passwörter 2024 | Analyse | IT-Sicherheit. Bild: Pexels/Pixabay

Egal, wo Sie sich einloggen, je stärker das Passwort, desto sicherer sind Ihre Daten. Bild: Pexels/Pixabay

Ausblick: Zukunft der Authentifizierung

Die Einführung von Passkeys, die auf kryptografischen Schlüsselpaaren basieren, wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Diese Methode vereint Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit und könnte langfristig Passwörter ersetzen. Wenn Sie bereits die Möglichkeit haben, Passkeys zu nutzen, tun Sie es! Da Sie einen Passkey nicht auf die gleiche Weise weitergeben können wie ein Passwort, sind Passkeys resistent gegen Phishing und somit unglaublich sicher.

Bis sich passwortlose Verfahren allerdings als Standard durchsetzen, bleibt die richtige Passwortwahl eine essenzielle Maßnahme für Ihre Online-Sicherheit – beruflich wie privat. Benötigen Sie Unterstützung bei der Verbesserung Ihrer IT-Sicherheitsstrategie? PC-SPEZIALIST bietet individuelle Lösungen, Schulungen und Beratung für Ihre Sicherheitsanforderungen. Kontaktieren Sie uns und sichern Sie Ihre Daten nachhaltig!

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Quellen: keepersecurity, identeco, uni-bonn, it-p, Pexels/Miguel Á. Padriñán (Headerbild)

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