Cyberangriffe nehmen weltweit dramatisch zu, wie der Microsoft Digital Defense Report 2024 zeigt. Staatliche Akteure und kriminelle Hacker greifen dabei immer öfter kritische Infrastrukturen und demokratische Prozesse an.
Die Motive der Hintermänner sind oft geopolitischer oder finanzieller Natur. Bei uns erfahren Sie, welche Gefahren die Angriffe für Unternehmen und private Nutzer bergen.
Unser Beitrag über den Digital Defense Report 2024 im Überblick:
Digital Defense Report 2024: mehr Cyberangriffe
Im Jahr 2024 hat die Bedrohung durch Cyberangriffe ein alarmierendes Niveau erreicht. Das zeigt der Digital Defense Report 2024 von Microsoft (zu deutsch: Microsoft-Bericht über digitale Abwehr 2024). Dabei stellen nicht nur private Hackergruppen eine Gefahr dar. Auch staatlich unterstützte Angriffe nehmen drastisch zu.
Diese Attacken zielen häufig auf kritische Infrastrukturen, wie Energieversorgung, Gesundheitswesen oder Finanzsysteme, die im Fall eines erfolgreichen Angriffs massive Schäden verursachen könnten. Dabei handelt es sich in erster Linie nicht um einfache Attacken, sondern um vielschichtige Bedrohungen: Cyberkriminelle nutzen oft mehrstufige Angriffe, die von der Phishing-Mail bis hin zu ausgeklügelten Netzwerk-Infiltrationen reichen.
Besonders erschreckend ist, dass die Angreifer nicht selten versuchen, demokratische Prozesse zu beeinflussen. Mit gezielten Cyberkampagnen verbreiten sie Desinformationen und schwächen so das Vertrauen in staatliche Institutionen. In einem global vernetzten Zeitalter stellt dies eine Gefahr dar, die nicht nur die digitale, sondern auch die gesellschaftliche Sicherheit gefährdet.

Der Digital Defense Report 2024 stellt fest, dass auch staatlich forcierte Hackerangriffe immer weiter zunehmen. Bild: stock.adobe.com/TeTe Song
Analyse: 78 Billionen Angriffe täglich
Microsoft hat im Rahmen des Digital Defense Report 2024 eine Analyse seiner globalen Infrastruktur vorgenommen. Das Ergebnis: Täglich überwachte der Konzern 78 Billionen sicherheitsrelevante Ereignisse, darunter ungewöhnliche Anmeldungen, verdächtige Dateiübertragungen und Angriffsversuche auf Cloud-Server.
Die schiere Anzahl zeigt die enorme Verbreitung und Komplexität von Cyberbedrohungen, die durch technische Innovationen noch weiter verstärkt werden. Microsofts Security Center meldet allein mehr als 600 Millionen Angriffe, denen Microsoft-Kunden täglich ausgesetzt sind. Diese Angriffe reichen von harmloseren Versuchen, Zugang zu Konten zu erhalten, bis hin zu hochentwickelten, automatisierten Angriffen.
Die Zahl der Ransomware-Angriffe hat sich fast verdreifacht. Daraus ist zu schließen, dass sich die Taktiken und Technologien der Angreifer extrem schnell weiterentwickeln. Um dieser Bedrohung zu begegnen, wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen immer wichtiger, da diese Technologien Muster und Schwachstellen früher als herkömmliche Methoden erkennen können.
Bedrohungen aus Russland, China und Co.
Der Microsoft-Report hebt vor allem Russland und China als Hauptherkunftsländer staatlich motivierter Cyberangriffe hervor. Aber auch Nordkorea und der Iran mischen beim Thema Cyberangriffe fleißig mit.
Russlands Hackergruppen konzentrieren sich derzeit auf die Ukraine und NATO-Staaten, wobei sie eine Vielzahl von Techniken anwenden, von Ransomware bis hin zu gezielter Sabotage wichtiger Systeme. Diese Angriffe sind oftmals strategisch gut geplant und zielen darauf ab, die militärische und wirtschaftliche Stabilität der betroffenen Länder zu destabilisieren.
Nordkorea hingegen nutzt Ransomware-Angriffe, um dringend benötigte Gelder für staatliche Programme zu generieren. Diese Attacken sind für die Ziele oft finanziell ruinös und können zu langanhaltenden Datenverlusten führen.
Der Iran und China setzen ebenfalls Cyberangriffe ein, um ihre geopolitischen Interessen durchzusetzen und Einfluss auf globale Prozesse zu gewinnen. Besonders besorgniserregend ist dabei die systematische Manipulation demokratischer Prozesse, wie zum Beispiel die Beeinflussung der amerikanischen Wahlen, die darauf abzielt, politische Spannungen zu schüren und Zwietracht zu säen.

Phishing-Mails zum Diebstahl von Anmeldedaten sind nach wie vor ein beliebtes Mittel für erfolgreiche Cyberattacken. Bild: stock.adobe.com/Joelee Creative
Digital Defense Report 2024: Auch Deutschland im Visier
Auch Deutschland ist ein attraktives Ziel für kriminelle Hacker, die von der Stärke der deutschen Wirtschaft profitieren wollen. Dabei hat der Ukraine-Konflikt die Bedrohung für deutsche Unternehmen und Institutionen weiter verschärft. Angriffe gegen deutsche Unternehmen erfolgen oft gezielt und nutzen Schwachstellen in der IT-Infrastruktur aus.
Viele dieser Attacken stehen im direkten Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Der Grund dafür ist klar: Russische Hacker sehen in Deutschland einen der stärksten Unterstützer der Ukraine. Aber auch Großbritannien und Polen sind vielen Angriffen mit Ukraine-Bezug ausgesetzt.
Eine aktuelle Umfrage von Civey für Microsoft zeigt derweil ein düsteres Bild: Nur 21 Prozent der deutschen Entscheidungsträger sehen sich gut gegen Cyberangriffe geschützt. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele Organisationen – besonders in der öffentlichen Verwaltung – keine ausreichende Abwehrbereitschaft haben.
Die Umfrage zeigt, dass jede vierte befragte Organisation keine Maßnahmen zur Cyberabwehr implementiert hat. Dies deutet darauf hin, dass dringend Schulungen und Investitionen in Cybersicherheit erforderlich sind, um das Risiko für Deutschland zu verringern.
Immer mehr Ransomware-Angriffe
Ransomware hat sich zur Hauptwaffe vieler Hackergruppen entwickelt und ist besonders lukrativ. Die Angreifer dringen dabei in Netzwerke ein, meist durch Phishing-Mails oder durch das Ausnutzen ungepatchter Softwarelücken, und verschlüsseln wichtige Daten.
Die betroffenen Unternehmen sind dann oft gezwungen, hohe Lösegeldforderungen zu bezahlen, um den Zugang zu ihren Daten wiederherzustellen. Die verheerenden Folgen dieser Attacken reichen von Datenverlust und Produktionsausfällen bis hin zu Reputationsschäden, die langfristige finanzielle Einbußen bis zum existenziellen Ruin nach sich ziehen können.
Die steigende Zahl von Ransomware-Angriffen verdeutlicht die Notwendigkeit, in Abwehrmechanismen zu investieren. Unternehmen sollten daher nicht nur auf Prävention setzen, sondern auch auf Notfallpläne, Backups und schnelle Wiederherstellungsmöglichkeiten, um den Betrieb im Falle eines Angriffs schnell fortsetzen zu können.

Schützen Sie sich vor Ransomware und Co. – PC-SPEZIALIST unterstützt Sie dabei. Bild: stock.adobe.com/Pakin
Tipps für Maßnahmen zur Cybersicherheit
Damit Sie nicht zum Opfer von kriminellen Angriffen werden, müssen Sie handeln! Die Bedrohungslage erfordert von Unternehmen eine strategische und umfassende Sicherheitsarchitektur. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören:
- die Implementierung moderner Firewalls, Netzwerksicherheitslösungen und Verschlüsselungstechnologien
- ein mehrstufiges Sicherheitssystem, das mehrere Abwehrlinien bietet
- Mitarbeiterschulungen, da menschliches Fehlverhalten, wie etwa das Öffnen von Phishing-E-Mails, zu den häufigsten Ursachen für Sicherheitsvorfälle zählt
- regelmäßige Backups und das Einspielen von Sicherheitsupdates, um bekannte Schwachstellen in der Software zu beheben
- die Überwachung von Netzwerkaktivitäten, Trust Zero-Maßnahmen und klare Reaktionen auf potenzielle Bedrohungen.
All diese Maßnahmen führen dazu, dass Ihre Firma, Ihr Unternehmen auf einen Angriff bestmöglich vorbereitet ist und Sie im Ernstfall schnell handeln können. Wenn Sie sich von diesen Maßnahmen überfordert fühlen, wenden Sie sich gern an die Experten von PC-SPEZIALIST.
Schutz vor Cyberangriffen dank PC-SPEZIALIST
Angesichts der zunehmenden Bedrohungen im digitalen Raum ist professionelle Unterstützung für Unternehmen unverzichtbar. PC-SPEZIALIST bietet umfassende Sicherheitslösungen, die speziell auf kleine und mittelständische Unternehmen ausgerichtet sind. Von regelmäßigen Sicherheitsupdates und professioneller Firewall-Installation bis hin zu Backups und Notfallwiederherstellung – wir helfen Ihnen, Ihre IT optimal abzusichern. Profitieren Sie von maßgeschneiderten Lösungen für Ihre Cybersicherheit und schützen Sie Ihre Daten und Systeme effektiv vor Angriffen.
Wir sind Ihre IT-Experten vor Ort und stets am Zahn der Zeit. Haben Sie beispielsweise schon NIS2 umgesetzt? Die NIS2-Richtlinie soll mit Maßnahmen zur Gewährleistung eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus innerhalb der Europäischen Union die Cybersicherheit stärken. PC-SPEZIALIST in Ihrer Nähe unterstützt Sie gern bei der Umsetzung von NIS2 und ist auch für Sie da, wenn Sie Künstliche Intelligenz in Ihrem Unternehmen sinnbringend einsetzten möchten.
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Quellen: Microsoft, Microsoft, CHAT-GPT/DALL-E (Headerbild)
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