ERP-Systeme sind das Herzstück vieler Unternehmen. Und genau deshalb rücken sie verstärkt in den Fokus von Cyberangriffen.
Laut einer aktuellen Onapsis-Studie stehen ERP-Systeme ganz oben auf der Liste der Ziele für Ransomware-Attacken. Welche Gefahren das für Unternehmen birgt und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie bei uns.
Unser Beitrag über die Bedrohung von ERP-Systemen im Überblick:
Was sind ERP-Systeme?
ERP steht für Enterprise Resource Planning ist eine Software, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Geschäftsprozesse zu verwalten und zu automatisieren. Zu den typischen Bereichen, die ein ERP-System abdeckt, gehören Finanzen, Personalwesen, Logistik, Services, Supply Chain Management und Produktion. ERP-Systeme bündeln Daten und Prozesse in einer einzigen Plattform, was Effizienz und Transparenz für Unternehmen verbessert. Zu den bekanntesten ERP-Anbietern gehören SAP, Oracle und Microsoft.
Das ERP-System, oft auch als Aufzeichnungssystem bezeichnet, kann als Rückgrat vieler Organisationen verstanden werden, weil es für der Verwaltung von kritischen Geschäftsprozessen dient. Die Daten, die in ERP-Systemen gespeichert sind, umfassen oft sensible Informationen wie Finanzdaten, Kundendaten und Produktionspläne, was sie zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht.
Heutige ERP-Systeme haben mit den ERP-Systemen von vor einigen Jahren kaum noch etwas gemein. Sie werden inzwischen über die Cloud bereitgestellt und nutzen die neuesten Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um intelligente Automatisierung und mehr Effizienz in Unternehmen zu ermöglichen. Moderne Cloud-ERP-Software verknüpft zudem interne Prozesse und bietet Unternehmen die nötige Agilität und Geschwindigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mit einem ERP-System können Sie Ihr gesamtes Unternehmen führen, weil es Automatisierung und Prozesse in den Bereichen Finanzen, Personalwesen, Fertigung, Lieferkette, Services, Beschaffung und mehr unterstützt. Bild: Pexels/Pixabay
Studie: ERP-Systeme im Visier von Ransomware
Das IT-Sicherheitsunternehmen Onapsis hat in einer Studie untersucht, wie anfällig ERP-Systeme für Ransomware sind, beziehungsweise, wie beliebt solche Systeme bei Cyberkriminellen sind. Die Studie hat ergeben, dass ERP-Systeme zunehmend das Hauptziel von Ransomware-Angriffen sind. Die Anzahl der Attacken auf ERP-Systeme habe sich demnach in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Der Grund dafür liege darin begründet, dass die Systeme massenhaft sensibel Unternehmensdaten enthielten.
Die Studie hebt hervor, dass 64 Prozent der befragten Unternehmen bereits Angriffe auf ihre ERP-Systeme verzeichneten. Dabei nutzen die Angreifer Sicherheitslücken aus, um die Systeme zu infiltrieren.
Besonders alarmierend: Viele dieser Schwachstellen entstehen durch veraltete ERP-Versionen und fehlende Sicherheitsupdates. Diese Mängel führen dazu, dass Cyberkriminelle leicht Zugriff auf geschäftskritische Daten erhalten und diese verschlüsseln können, um anschließend hohe Lösegelder zu verlangen.
Ransomware-Angriffe: Risiko für ERP-Systeme
Ransomware ist eine Form von Malware, die Daten verschlüsselt und den Zugang zu diesen blockiert, bis ein Lösegeld gezahlt wird. Im Fall von ERP-Systemen ist dies besonders verheerend, da das gesamte Geschäftssystem lahmgelegt wird. Produktionsprozesse kommen zum Stillstand, Lieferketten brechen ab und der Zugriff auf wichtige Finanz- und Kundendaten wird blockiert. Die finanziellen und operativen Schäden können innerhalb weniger Stunden immense Ausmaße annehmen.
Eine weitere Erkenntnis der Onapsis-Studie ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) durch Cyberkriminelle. Diese nutzen KI, um Schwachstellen in ERP-Systemen automatisch zu identifizieren und gezielte Angriffe durchzuführen. KI-gestützte Ransomware kann schneller und effizienter agieren, indem sie bekannte Sicherheitslücken ausnutzt und Systeme automatisiert angreift. Dies bedeutet, dass die Zeitspanne zwischen der Identifizierung einer Sicherheitslücke und einem Angriff immer kürzer wird.
Die Integration von KI in Cyberangriffe verändert die Bedrohungslandschaft erheblich. Laut der Onapsis-Studie können solche Angriffe innerhalb von wenigen Minuten eskalieren und erhebliche Schäden verursachen. Für Unternehmen wird es immer schwieriger, Ransomware-Angriffe rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren.

Da ERP-Systeme viele sensible Daten enthalten, sollten Sie sie gut vor Hackern und Cyberangriffen schützen. Bild: Pexels/Tima Miroshnichenko
Schutz für ERP-Systeme
Die Studie betont die Notwendigkeit eines proaktiven Ansatzes zum Schutz von ERP-Systemen. Unternehmen sollten folgende Maßnahmen ergreifen:
- Regelmäßige Sicherheitsupdates und Patches: ERP-Systeme müssen stets auf dem neuesten Stand gehalten werden. Viele der ausgenutzten Sicherheitslücken stammen aus veralteten Versionen.
- Sicherheitsüberprüfungen und Penetrationstests: Unternehmen sollten regelmäßig Schwachstellen-Scans und Sicherheitsaudits durchführen, um potenzielle Risiken zu identifizieren.
- Backup-Strategien: Eine solide Backup-Strategie, die auch regelmäßige Tests beinhaltet, ist unerlässlich. Backups sollten offline gespeichert werden, um im Falle eines Ransomware-Angriffs wiederhergestellt werden zu können.
- Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen schulen: Mitarbeiter sollten über die neuesten Bedrohungen informiert und in der Erkennung von Phishing-E-Mails und anderen Angriffstechniken geschult werden.
- Zusammenarbeit mit Sicherheitsexperten: Unternehmen sollten auf spezialisierte Managed-Security-Services setzen, die auf die Sicherung von ERP-Systemen spezialisiert sind.
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Quellen: sap, onapsis, security-insider, wikipedia, Pexels/Polina Zimmerman (Headerbild)
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